Ein Gastbeitrag von Meister Bob, dem Chefredakteur von Cannabis Tipps&Tricks.
Kurztipp: Die ersten Tage deine Cannabispflanze richtig nutzen
Die ersten Tage im Leben einer Pflanze sind sehr wichtig, werden jedoch oft nicht ernst genug genommen. Das Resultat: Die Pflanzen spargeln, sind wacklig auf den Beinen und wachsen die ersten 1-2 Wochen eher langsam vor sich hin. Doch woran liegt das? Es gibt mehrere typische Fehler die von Growern auf der ganzen Welt gemacht werden:
1) Die Lampe ist zu weit weg!
Für die Aufzucht der Sämlinge sollten NUR Neonröhren oder LEDs genutzt werden! (Optimal sind 6500 Kelvin) Durch die niedrige Temperatur kann man extrem nah an die Pflanzen herangehen (maximal 10cm Entfernung!), wodurch der Verlust durch Lichtstreuung minimiert wird.
2) Die Erde besitzt zu viele Nährstoffe!
Klingt komisch, ist aber so! In der Natur liegen Samen oben auf der Erde, nicht bereits voll eingegraben in einer Humusschicht. Die ersten Wurzeln graben sich erst den Weg durch nährstoffarme Schichten, sind dadurch extrem empfindlich und vertragen KEINEN MINERALDÜNGER. Auch Bio-Dünger sollte sehr sparsam verwendet werden! Am besten ist hier tatsächlich eine mit Sand versetzte Anzucht-Erde aus dem Baumarkt.
3) Zu Nass!
Ja, Pflanzen brauchen Wasser, da sind wir uns einig…Die Wurzeln benötigen jedoch auch Sauerstoff um sich ausbreiten zu können (Stichwort Staunässe!). Wenn die Pflanze in den ersten Tagen dauerhaft Wasser zur Verfügung hat, sehen die Wurzeln auch wenig Anlass groß weiterzuwachsen. Ein winziger Sämling verbraucht viel weniger Wasser als oft angenommen wird.
4) Topf zu klein/groß!
Jede Samenpflanze „spargelt“ am Anfang, heißt sie wächst möglichst schnell dem Licht entgegen. Diese Phase dauert ca. 1 Woche, danach werden die ersten Blätter ausgebildet, das Wachstum sollte beginnen.
Wenn die Wurzeln keinen Platz haben um sich auszubreiten, spargelt die Pflanze noch mehr als sonst. Die perfekte Größe für die ersten 2 Wochen im Leben einer Samenpflanze ist ein 0,2l Plastikbecher. Bei Papierbechern kommt es sehr leicht zu Schimmel. Ein weiterer Vorteil der kleinen Becher: Wenn die Pflanze zum ersten mal umgetopft wird, könnt ihr die Pflanze einfach bis zu den Keimblättern eingraben, ohne einen extrem tiefen Topf verwenden zu müssen.
5) Ventilator fehlt/ ist zu schwach
In der Natur gibt es Wind. Dieser stimuliert die Pflanze einen dickeren, verholzten Stamm auszubilden, der später auch das Gewicht der Pflanze tragen kann. Auch in einem Indoorgrow ist das extrem wichtig: Die Pflanzen sollten vom ersten Tag an (!) Wind abbekommen. Aber Vorsicht: Die durchströmende Luft führt zu einem erhöhten Wasserverbrauch der Pflanzen. In der Vegitationsphase ist es übrigens komplett ausreichend, wenn die Pflanzen jeden Tag 2-3h Wind abbekommen. Bei 24h Wind am Tag müsst ihr definitiv den EC-Wert um 0,1-0,2 verringern, da eure Pflanzen sonst versalzen könnten.
Ich hoffe euch hilft dieser Artikel ein bisschen weiter!
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Ein Gastbeitrag von Meister Bob, dem Chefredakteur von Cannabis Tipps&Tricks.