Das geheime Zimmer – Gastbeitrag von Martin Freiwald
Meine Geschichte beginnt 2011 in einem alten Mazda. Mein Kumpel und ich stehen vor einem heruntergekommenen Sozialbau. Wir wollen uns das erste Mal Marihuana kaufen. In einer der alten Wohnungen angekommen, roch es nach einer Mischung aus Zigarettenqualm und Marihuana. Innerhalb weniger Minuten hatten wir das Gebäude verlassen mit 2 Gramm in der Tasche. Von Paranoia geplagt, waren wir irgendwann heil Zuhause angekommen. Das war unserer erster „Deal“ und Joint. Damit begann alles.
Ein paar Jahre später steh ich in meiner Wohnung und frage mich, was mit dem Jungen mit den 2g passiert ist. Früher waren es 2g, die für zig Joints gereicht hatten. Jetzt stehe ich vor einer ganzen „Plantage“ und die Paranoia von damals hat mich nie verlassen, und das war gut so.
Die Arbeit an den Cannabis Pflanzen hat mir irgendwann mehr Spaß, als meine richtige Arbeit gemacht und so begann aus einer Pflanze, sich ein ganzer Raum in eine Ackerfläche zu verwandeln. Als schmal gewachsener, junger Mann hatte es einen gewissen Reiz mit zwielichtigen Typen ein Geschäft abzuschließen. Das Gefühl das diese Typen etwas von einem wollten, sie zu dem Platz kamen, wo du sie haben wolltest war unbezahlbar. Am meisten bedrückten mich aber die Nachbarn in Grün.
Keine 100 Meter von meinem Wohnort, war der Hauptumschlagplatz für Drogen aller Art.
Die Polizei war allgegenwärtig und suchte in meiner Straße jeden Fleck nach Drogen ab. Den Ort des Grows hätte ich mir wohl besser aussuchen können. Dies wurde mir besonders klar, als in meiner Straße eine andere Plantage hoch genommen wurde, mit mehr als 1000 Pflanzen. Dieser Fakt bereitete mir Sorgen. Es handelte sich bei mir um eine 2 Zimmer Wohnung, na ja, für mich zumindest. Freunde und Bekannte waren der festen Überzeugung, das ich es mir in einer kleinen ein Zimmer Wohnung gemütlich gemacht hatte.
Diese Konstellation ging eine ganze Weile lang sehr gut.
Aber irgendwann passierte es, der Zufall den jeder Grower fürchtet schlug zu. Feueralarm im ganzen Haus. Mein Herz fing an zu rasen, Adrenalin fuhr durch meinen ganzen Körper. Voller Panik wurde der Growroom unsichtbar gemacht. Langsam nahm ich einen verbrannten Geruch wahr und Mitbewohner waren in Flur zu hören. Es wurde Zeit die Wohnung zu verlassen. Als ich die Wohnungstür öffnete, stand die Feuerwehr schon in meiner Etage. Kaum zu glauben wie schnell die da gewesen sind. Kaum 3 Minuten war es her, das der Alarm angegangen war. Ein Feuerwehrmann kam auf mich in ruhigem Schritt zu und fragte mich, ob sich noch Andere in meiner Wohnung befinden würden. Ich verneinte und begann mich nach draußen zu begeben.
Immer wieder schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass es dem Feuerwehrmann auffallen würde. Sobald er meine Wohnung betreten würde, würde er auf seinen Laufzettel gucken und bemerken, dass ein ganzer Raum nicht da war. Ihm musste es einfach auffallen. Nach langen 10 Minuten des Wartens, durfte ich wieder in meine Wohnung.
Alles war, wie ich es verlassen hatte. Es war gut gegangen.
In diese Situation bin ich 2-mal innerhalb eines Monats gekommen. Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich empfand es als Zeichen aufzuhören. Innerhalb kurzer Zeit vernichtete und erntete ich was geerntet werden konnte. Aus heutiger Sicht habe ich vielleicht überreagiert, doch wäre es nicht zu diesen Ereignissen gekommen, hätte ich weiter gemacht. Ein paar Monate später gab es eine kurzfristige Wohnungsbegehung vom Bauamt. Dieser wäre ich wohl kaum so kurzfristig entgangen und so wäre mein Kartenhaus letztendlich zusammengestützt.
Text: Martin Freiwald von Cannabisgrow.de
Ich kenne das Problem wäre bei mir auch bei nahe passiert. Aber konnte den Minibrand schnell löschen. da geht einem der Arsch auf Grundeis.