Als ich angefangen habe mich tiefergehend mit Cannabis zu beschäftigen kannte ich nicht viel, war quasi ein Greenhorn. Jeder fängt eben mal klein an. Eines der wenigen Dinge die ich kannte, war das Humboldt County, das sich über 500 km an der kalifornischen Küste erstreckt, inkl. märchenhaften Wäldern, Flüssen, und einer Steilküste die ihres Gleichens sucht. In dieser doch sehr speziellen Region wird seit den 60er Jahren Cannabis angebaut, nicht ohne Grund. Der Cannabis Hype hatte in den 60er Jahren seine großen Anfänge, nur hatte zu diesem Zeitpunkt auch die Prohibition von Anslinger ihren Höhepunkt. Dies hatte zur Folge, dass die damaligen „Hippies“ aus den Städten wie Los Angeles vertrieben wurden. Das Humboldt County war zu dieser Zeit genau das, was die „Hippies“ mit THC im Blut gebraucht haben. Aber nicht nur Hippies kamen in das Outlaw Hippie Land, sondern alle Menschen die Cannabis anbauen wollten – und das in Ruhe. Aus dem ganzen Land kamen Menschen ins Humboldt County, um Cannabis der Spitzenklasse zu entwickeln, ein wahres Mekka.
Das Humboldt County war perfekt um Cannabis anzubauen, keine Police die Gesetze vollstreckte, perfektes Klima, Berge und Meer, was will man mehr als Grower? Aus den Anfängen der 60er Jahre ist heute eines der wohl bedeutendsten Cannabis Gebiete der Welt geworden. Der Begriff OG (Ocean Grown) macht im Humboldt County auch mal wirklich Sinn, echtes OG Kush kommt eben von der Küste und nicht aus Holland oder Irland.
Wie gesagt, ich kannte nicht viel über Cannabis, aber viele Sorten die ich halt doch kannte, kamen allesamt von der Humboldt Seed Organisation.
Einem der Seed Spezialisten der Welt, deren Arbeitsweise sich als großes Kollektiv betiteln lässt. 2001 startete Humboldt Seeds die Suche nach stabilen Genetiken, da die Zucht vor 2001 nur aus Klonen bestand. Diese Aufgabe hatte dermaßen große Erfolge, dass wir heute von super stabilen Sorten profitieren können, die meines Erachtens nach sehr einzigartig sind. Alles BIO, alles nachhaltig, dass versteht sich bei Alt-Hippies aber von selbst.
Wenn ich Humboldt Seeds genauer beschreiben müsste, würde ich es folgendermaßen tun: Die Strains von den Jungle Boys sind eher mit einem Ferrari F40 gleichzusetzen, sprich: mega Design, Prestige und Drama. Aber fährt grottig, ist überteuert und macht keinen Spaß auf Dauer. Hingegen ist Humboldt Seeds eher die Variante Porsche 959: etwas schlicht, zeitloses Design und Performance, die einen prestigeträchtigen F40 das Fürchten lehrt. Einen Strain von Humboldt Seeds zu rauchen spielt in einer ganz anderen Liga. Man merkt die Leidenschaft die über Jahrzehnte in das Produkt geflossen sind, den nachhaltigen und ganzheitlichen Ansatz. Die Qualität gehört für mich und viele andere Cannabis Connaisseure zur Weltklasse.
Dieser Artikel sollte schon vor über einem Jahr entstehen, ich wollte diesem Artikel aber einen besonderen Rahmen geben. Also beschloss ich abzuwarten, bis ich selbst in Kalifornien bin und mir das heilige Cannabisland selber angucken kann. Fast hätte es auch geklappt, ich war in Kalifornien, hatte direkten Kontakt zu Humboldt Seeds. Doch leider ist mein Traum geplatzt, da nie ein konkreter Termin ausgemacht wurde, eine kleine Träne läuft jetzt noch immer über meine Wange. Daher schreibe ich jetzt eben nur aus Fansicht und nicht als Insider, schade. Ich werde aber ziemlich sicher nächstes Jahr wieder einen Versuch starten, um tiefer in die Geschichte von Humboldt Seeds einzutauchen.
Ich habe 6 Sorten ausgiebig von Humboldt Seeds über die Jahre testen können. Meine Humboldt Seeds Expertise ist nicht so wahnsinnig groß, dennoch möchte ich euch ein paar Sorten genauer vorstellen.
Big Foot Glue von Humboldt Seeds:
Starten wir mit einer echten Rarität, die kaum jemand in Europa kennt. Diese Sorte von Humboldt Seeds ist eine wahre Sativa, die bis zu 25% THC produziert. Geraucht habe ich sie dieses Jahr in Kalifornien, eher zufällig, denn sie wurde mir in einer Dispensary in Los Angeles empfohlen. Obwohl sie als Sativa angepriesen wird, fällt ihr Aussehen und ihre Wirkung eher unter die Kategorie mächtige Indica. Big Foot Glue ist eine extrem klebrige und wirklich drückende Sorte. Die volle Wirkung setzte bei mir ca. 10 Minuten nach killen des Dübels ein.
Immer wieder drückte sie mich gen Boden, daher auch eine super Sorte, um sich einfach mal zu erden und dem JETZT seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Auch das Terpenenprofil ist mehr als aussagekräftig: Linalool 4,8mg/g, Humulene 2,0 mg/g, a-Pinene 1,2mg/g. Dieses Terpenenprofil hat zur Folge, dass sie nicht nur außergewöhnlich gut wirkt, sondern auch gut schmeckt. Mein Geschmack ist es zwar nicht, da der erdige Geschmack und die Pinien-Aromen nicht mein alltime favorite sind. Die von mir getestete Sorte hatte 20,04% THC und 0,9% CBD, was für mich genau die richtige Mischung zum abendlichen verrauchen ist. Der Anbau dauert laut Humboldt Seeds nicht sonderlich lange für so eine ausgezeichnete Sorte. Ganze 60 Tage steht die Big Foot Glue in der Blüte bis ihre kleinen kompakten Buds fertig für die Ernte sind.
Chocolate Mint OG von Humboldt Seeds:
Diese Sorte ist krank. Wirklich. Aber warum? 2 kg Ernte pro PFLANZE sind keine Seltenheit, dafür muss man sie nur auswachsen lassen auf ihre beachtlichen 3 Meter. Dies ist aber nur Outdoor möglich, außer man hat eine 4,50 Meter hohe Growbox, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Wenn man die Chocolate Mint OG im Grinder schön zerkleinert, kommt ein etwas säuerlicher Geruch mit in die Nase, was sie schon sehr speziell macht. Beim ersten anzünden lässt sich aber sehr schnell erkennen, woher die Chocolate Mint OG ihren Namen hat.
Die Geschmacksnoten Schokolade und Pfefferminz sind sehr gut zu erschmecken, doch wer zu oft an der Lunte zieht, wird den mächtigen Hammer dieser OG zu spüren bekommen. Dieser Hybrid wird je nach Phänotyp mit bis zu 80% Wahrscheinlichkeit vom Indica-Hammer geschlagen und Achtung! bis zu 26% THC sind hier keine Seltenheit. Und das ganz organisch und ohne mineralischen Dünger Mumpitz. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Sorte zwar relativ einfach anzubauen ist, aber wer hier Spitzenwerte erzielen möchte, braucht jahrelange Erfahrung beim Anbauen von Cannabis. Selbst wer keine spitzen THC-Werte erreicht wird hier aber trotzdem mehr als glücklich, vorausgesetzt der Indica-Hammer ist erwünscht. Sie eignet sich auch sehr gut für die medizinische Anwendung.
Blue Dream von Humboldt Seeds:
Uff. Puh. Also, Moment. Derbe ist diese Sorte. Ja, derbe trift es gut. Die Blue Dream gehört zur weltweiten Oberliga, keiner zweifelt ihre Stellung an, denn sie ist Wahnsinn, absoluter Wahnsinn. Diese Sorte hat in den meisten Fällen gute 15-19% THC, Sativa dominiert, 30% Indica / 70% Sativa. Die Eckdaten sind bei der Blue Dream zwar nicht der Klick Knaller, dennoch überzeugt diese Genetik mehr mit ihrer Wirkung und steckt fast jede populäre Sativa entspannt ins Baggie. Outdoor nimmt die Blue Dream fast 4 Meter in Anspruch und wird ein wahrer Cannabisbaum, wie wir sie aus dem Humboldt County kennen, inkl. 3 kg feinster, harziger Blüten, die nur darauf warten geraucht zu werden. Blue Dream Hasch würde ich gerne mal testen, passiert sicher noch.
Ihre Abstammung lässt sich für routinierte Kiffer schnell herausfinden, Haze, Lemon und Blueberry sind hier die Stichworte. Der Geschmack ist klassisch und wird besonders von den deutschen Kiffern mehr als nur gefeiert. Man munkelt das es sogar einen Tempel in Hamburg gibt, wo sich die besten Blue Dream Züchter regelmäßig treffen, um ihre Blue Dream zu vergleichen. Wer kreative Prozesse voran treiben möchte, der sollte unbedingt zur Blue Dream greifen. Besonders Musikern hat es diese Sorte angetan. Selbst ausgezeichnete Songwriter und Musiker wie Curly vertrauen regelmäßig auf diesen Kreativitätsgenerator. Selbst für lange Partynächte ist diese Sorte bestens geeignet. Wer die Blue Dream selber anbauen möchte, muss sich „nur“ mit den Basics auskennen. Auf Erde mit Bio Dünger wächst diese Sorte auch Indoor einwandfrei und gibt in der Regel gute 350 Gramm pro Pflanze. Egal ob nur zum rauchen oder selber anbauen, die Blue Dream muss jeder mal ausprobiert haben, ansonsten kann man einfach nicht über Cannabis philosophieren.
Fazit:
Wer sich mit Humboldt Seeds mehr beschäftigt und wirklich in dieses Universum eintauchen will, wird schnell merken das hier ein ganz neues Verständnis von Cannabis vermittelt wird. Meine drei vorgestellten Sorten sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Genetik-Pool von Humboldt Seeds, es gibt noch weitere wahre Legenden wie: GSC, Royal Kush, OG Kush, Humboldt Sour Diesel, Venom OG, Humboldt Dream und und und… Es empfiehlt sich einmal die Website von Humboldt zu besuchen: klick hier
Humboldt steht für Nachhaltigkeit, Bio Grow und die besten Cannabissorten der Welt. Humboldt Seeds ist vielleicht nicht so cool, nicht so laut wie manch anderer Seed Spezialist, aber hier wird nicht mit vielen Worten und Marketing Kampagnen überzeugt, sondern mit wahrer Qualität, die zudem hunderttausende Patienten weltweit schätzen. Meine Reise ins Universum von Humboldt Seeds steht noch ganz am Anfang. Ich will mehr verstehen, auch wie das Kollektiv sich entwickelt und welche die ehrlichsten Werte dieser Grower sind. Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und wurde nicht bezahlt, ich mache hier Werbung für eine Seedbank, die es mehr als verdient hat. Auf ein baldiges wiederlesen zu Humboldt Seeds.