Gleich zum Anfang: Migräne hat nicht viel mit klassischen Kopfschmerzen zu tun. Andererseits ist Migräne die zweithäufigste Art von Kopfschmerz. Migräne ist eine ernsthafte, chronische Erkrankung und bedingt bei den Betroffenen eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Nach Spannungskopfschmerzen ist Migräne die am zweithäufigsten vorkommende Kopfschmerzenart. Sie tritt bei acht Prozent aller Männer und 18 Prozent aller Frauen auf. Dabei sind laut WHO vor allem 35- bis 45-Jährige betroffen.
Harte Fakten, die nach einer Lösung schreien. Kann Cannabis gegen Migräne das erhoffte Wunder bewirken? Vorweggegriffen: Ja. Aber der Reihe nach.
Wie äußert sich Migräne?
Das Besondere an Migräne ist ihr einseitiges Auftreten. Denn der Schmerz ist nur auf einer Kopfhälfte spürbar. Der unangenehme Schmerz tritt bei Betroffenen oft schon in den frühen Morgenstunden ein und geht mit Symptomen wie Appetitlosigkeit, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und/oder Gerüche einher. Dabei kommt es in vielen Fällen leider auch zu Übelkeit oder gar Erbrechen. Migräne unterscheidet sich von Spannungskopfschmerzen durch eine pochend-pulsierende Symptomatik, während ersteres eher dumpf und drückend wahrgenommen wird.
Die Migräneanfälle treten in regelmäßigen Zeitabständen auf, wobei ein einzelner Anfall von mehreren Stunden bis zu mehreren Tagen anhalten kann. Migräne sollte also echt respektiert werden – das schreibe ich deshalb an der Stelle, weil sich Betroffene oft für ihre Krankheit rechtfertigen müssen. Migräne ist eben nicht die Ausrede für dies und jenes.
Wie behandelt man also Migräne am besten?
Während bei Spannungskopfschmerzen Bewegung Wunder bewirkt, verschlechtert sich der Zustand bei Migräne durch unnötige Mobilität. Vor dem Hintergrund der extrem erhöhten Sinneseindrücke bei einem Migräneanfall erscheint es plausibel, dass vor allem Ruhe und Dunkelheit eine deutliche Entspannung des oder der Betroffenen bewirken kann.
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft empfiehlt bei einem Anfall frühzeitig ausreichend dosiert Ibuprofen oder Paracetamol einzunehmen. Bei mittel- bis schweren Migräneanfällen wird von Kopfschmerzexperten die Behandlung mit Triptanen angeraten – Wirkstoffe, die gezielt gegen Migräne wirken.
Doch der eigentliche Fokus bei Migränikern sollte, gerade durch die chronische Natur der Krankheit, auf der Prophylaxe liegen. Denn vorbeugende Maßnahmen können die Anfälle und deren Schwere reduzieren. Fernab von Cannabis kann dafür eine gesunde, ausgewogene Lebensweise zielführend wirken. Dazu gehört das richtige Maß an Schlaf und Ruhe, aber auch der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel wie Käse, Rotwein oder Schokolade.
Cannabis gegen Migräne
Auf Royal Queen Seeds wird von einer 38-jährigen Patientin berichtet, die als Alternative zu den üblichen Tabletten mit teilweise sehr starken Nebenwirkungen zu Cannabis gegriffen hat. Die Börsenmaklerin stellte laut dem Bericht fest, dass ihre Migräneanfälle durch den Cannabis-Konsum effektiv eingedämmt werden konnten – und zwar ohne störende Nebenwirkungen. Das ist deshalb recht interessant, da laut Leafly.de der regelmäßige Gebrauch von klassischen Kopfschmerzmitteln wie Paracetamol die Intensität der Schmerzen auf lange Zeit erhöhen kann.
Wir wirkt Cannabis gegen Migräne? Um das zu erklären, hilft ein Blick auf die Wirkweise eines etablierten Migränemittels – Triptan. Laut Wikipedia beruht der Wirkmechanismus „auf einer selektiven Stimulierung von Serotonin-Rezeptoren“. Und an der Stelle kommt auch Cannabis ins Spiel. Denn auch Cannabis reguliert den Serotonin-Spiegel – analog zum Dopamin-Spiegel. Die Regulierung des Dopamin-Spiegels spielt bei Migräne-Betroffenen auch eine Rolle, denn dadurch wird das Schmerzempfinden nachweißlich gedämpft.
Die Wirksamkeit von Cannabis gegen Migräne wurde auch schon durch eine Studie belegt. Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden 121 erwachsene Migräniker beobachtet. Im Durchschnitt konnte die monatliche Zahl der Schübe von 10,4 auf 4,6 Schübe reduziert werden.
Eine andere Studie hat konkret die Behandlung mit den Cannabis-Sorten Bedrocan (19% THC, kaum CBD) und Bedrolite (9% CBD, kaum THC) untersucht. Die Präparate wurden den 44 Probanden zu gleichen Teilen verabreicht. Die wertvolle Erkenntnis dieser Studie was, dass erst ein Wirkstoffgehalt von 200mg eine Reduktion der Schmerzen bewirkte, konkret um 55%.
Unterm Strich
Zusammenfassend kann geschlossen werden, dass in Cannabis echtes Potential bezüglich der Migräne-Behandlung steckt. Die schmerzhemmende Wirkung gepaart mit der Serotonin-Haushalts-regulierenden Eigenschaft von Cannabis kann die etablierten Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen ersetzen, mindestens aber unterstützen. Wir möchten an dieser Stelle nicht zu illegalem Drogenkonsum animieren, aber ein Gespräch mit einem Cannabis-geneigten Arzt kann auf keinen Fall schaden.
Hallo zusammen,
ein sehr spannender Bericht und eine tolle Inspiration. Ich konnte mit ähterischen Ölen meine stechende Kopfschmerzen auch deutlich mindern.
http://www.de-literaturinstitut.de
Am Serotonin alleine wird es nicht liegen, da gibt es ja auch andere Medikamente, welche nicht die Wirkung von Triptanen oder eben Cannabis haben.
Das Problem ist, man kann nur den Verlauf einer Migräne beobachten, kennt aber nicht die kausalen Abläufe. Z.B. dachte man früher, es käme zu Entzündungen im Gehirn, welche den Schmerz verursachen, das wird jetzt stark angezweifelt. Und auch bei Cannabis sind die Wirkungszusammenhänge nicht vollständig bekannt.
Ich kann als Patient nur sagen, bei meiner Migräne haben sich sowohl Schmerzen als auch Auren (Übelkeit, Sehstörungen etc.) langfristig signifikant gebessert!