In diesem Gastbeitrag geht es um THC-Kapseln und THC-Gleitgel, getestet von einer Lehrerin, Frau Müller, die gerne auch über Arschfummeln oder auch Sektsklaven schreibt. Neben ihrem Hauptberuf Lehrerin, betreibt sie einen Blog [Website], dort schreibt sie unter anderem über das Lehrerdasein und ihre halboffene Viererbeziehung. Wie dem auch sei, viel Spaß bei dem kurzweiligen Gastartikel.
Wenn man sich traut, auch mal jenseits des Standards zwischen Quinoasmoothie und Drogeriehaul zu bloggen, hat man den Vorteil, dass man auch mal nach Meinungen zu nicht standardisierten Dingen gefragt wird. Nippelklemmen fallen mir dazu ein. Oder Zauberkapseln (THC-Kapslen) und Hexensalbe (THC-Gleitgel) zum Beispiel. Die hat mir nämlich ein Leser und ebenfalls Blogger jenseits der Standards direkt aus seiner Küche zukommen lassen.
Unschuldig kamen die kleinen THC-Kapseln daher, weniger unschuldig das THC-Gleitgel, das mir schon beim Öffnen des Deckels mit einem Duftgemisch die Sinne vernebelte, dass mich einerseits stark an meinen Lieblingskokosschokoriegel und andererseits an das erinnerte, was ich in einem kleinen Döschen im Todesschrank meiner Einbauküche gleich neben dem Doppeldildo aufbewahre und am liebsten in exklusiver Gesellschaft meiner Lieblingsmenschen zum Freitagabend inhaliere. Auf meine Nachfrage wurde mir erklärt, in den THC-Kapseln befinde sich das gleiche vielversprechend duftende Gemisch. Nur eben für die innere Anwendung. Einem Testbericht aus den Tasten des Herrn Wunders entnahm ich, dass diese kleinen feinen Dingerchen einen ganzen Tag gute Laune versprechen.
Ich muss zugeben, ich gehöre zu den vorsichtigen Menschlein bei solchen THC-belasteten Kapseln.
Nicht aus einem Misstrauen heraus, aber etwas, dessen Wirkung auf mich ich nicht abschätzen kann, teste ich lieber in einer geschützten Umgebung. Das könnte an meinem Lehrer-Beruf liegen. Zumindest sekundär. Denn der ernährt mich nun mal und das nicht allzu schlecht. Und auch wenn die Aussicht auf einen ganzen Tag guter Laune gerade im Hinblick auf einen bevorstehenden Wandertag mit Kevin und Chantal aus Absurdistan oder gar einem Elternabend oder Ausflug mit dem Kollegen äußerst vielversprechend anmutet, entschied ich mich gegen ein Selbstexperiment im beruflichen Setting. Und wenn an den Nachmittagen der Sommerferien einskommazwei Millionen fremde Kinder den Garten der Müllermansion überrennen und ins Poolwasser schwitzen, wäre ne ganze Hand voll solcher Kapseln vermutlich das Mittel der Wahl. Allerdings erinnere ich mich gerne an das letzte Verschmelzen meines Körpers samt Geist mit den Polstern meines Terrassensofas nach Vaporisator-Gebrauch. In diesem Zustand ein fremdes Kloppskind aus den Federn eines Trampolins befreien, erscheint mir selbst mit einigem Abstand als unlösbare Aufgabe.
Nun besuchte ich kürzlich mit meinen Lieblingsmenschen und Geschlechtspartnern, wie Sarah es liebevoll nennt, den Leipziger CSD und verbrachte den anschließenden Sonntag entspannt im Kanal- und Seendurchwirkten Umland. Ich muss sagen, ich habe die Wirkungen der kleinen Freudenbringer überschätzt. Sicherlich bewirkten beide Tage schon auf ganz natürliche Weise bei uns allen vieren gute Laune und ein äußerst entspanntes Gefühl, wie viel davon jedoch auf die Einnahme der THC-Kapseln bzw. auf den urlaubsartigen Gesamtzustand ohne Kinder zurückzuführen war, lässt sich nicht sagen. Einzigen Ansatzpunkt bietet die Tatsache, dass mir Sarahs Aggressionspotential deutlich herabgesetzt erschien. Anders kann ich mir das Überleben des scheinbar stark alkoholisierten jungen Mannes, der ihr in der Fußgängerzone versehentlich Schnaps in die Sandale geschüttet hat, nicht erklären. Und auch ihr wenn auch bemüht selbst deeskalierendes Verhalten gegenüber eines frechen Barkeepers, der uns als Heterofrauen augenscheinlich in einer Traube schwuler Männer mit Getränkewünschen an seinem Tresen einfach ignorierte, erscheint mir auffällig.
Deutlich mehr überzeugt hat mich das kokosfettige Geschmiere (THC-Gleitgel) im unschuldigen Apothekendöschen.
Allein der Duft hat auf mich aphrodisierende Wirkung. Irgendwie wie ein geiles Grasbounty. Doppelter Genuss im Töpfchen. Doppelt ist da irgendwie auch gleich das Stichwort. Jedenfalls prädestinieren Duft, Geschmack, Konsistenz und die sowohl hautpflegende als auch entspannende Wirkung das Zeug als hervorragendes Gleitmittel. Aufpassen sollte man nur, dass das beste Stück nicht allzu viel davon abbekommt (was gar nicht so einfach ist, wie man sich vorstellen kann, wenn man einmal im Gras-Bounty-Rausch ist und Lippen, Hände und Muschis riechen und schmecken wie nach einer jamaikanischen Ayurvedabehandlung). Sonst – Obacht – ist bei den Herren der Schöpfung für ein Weilchen die Entspannung ein wenig zu „entspannt“.
Ob neben unseren Geschlechtsteilen auch die Hirne nennenswert berauscht waren, lässt sich ebenfalls objektiv noch nicht beurteilen. Die Tatsache allerdings, dass ich nach einem Mann-Frau-Mann-Dreier, den Sarah sich aus Sicht eines Pornoregisseurs von einem Stuhl vor dem Bett aus anschaute, irgendwie an Spanferkel denken musste (ihr wisst schon, hinten und vorne aufgespießt, dreht es sich so lustig um die eigene Achse… das mit dem Drehen haben wir allerdings nicht versucht) und wir im Anschluss nur aus Durst (und weil kein Leitungswasser im Haus war) binnen zehn Minuten zu viert eine Flasche Apfelkorn leerten, lässt darauf schließen. Die Testreihe ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Nächstes Mal hab ich die Regie und nehm Sarah vorher die Poppers weg.