Ein Gastbeitrag von Meister Bob, dem Chefredakteur von Cannabis Tipps&Tricks.
Decarboxylierung: Was es ist und was es bringt.
Direkt vorweg: Der Bericht hier ist an Leute gerichtet, die gerne mit Cannabis backen, kochen oder Tee machen. Decarboxylierung ist NICHT notwendig, wenn das Cannabis „nur“ geraucht wird!
Was bedeutet Decarboxylierung eigentlich? Die Lateiner unter euch erkennen wohl das Wörtchen „Carbo“ und den Präfix „De-“ und können sich daher vielleicht schon halbwegs vorstellen was passiert…
Wikipedia meint dazu: „Als Decarboxylierung bezeichnet man eine chemische Reaktion, bei der aus einem Molekül ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abgespalten wird.“
Mit anderen Worten: Da verändert sich etwas.
In unserem Fall wird das Molekül THCA (eine Säure, daher das A für Acid) erhitzt und gibt ein Kohlenstoffdioxid-Molekül (Co2) ab. Durch diese Zustandsänderung wird das THCA zu THC, dem psychoaktiven Wirkstoff, den wir in möglichst hoher Konzentration in unserem Produkt haben wollen. Doch wie läuft das genau ab? Und woher kommt das THCA?
THCA ist einfach nur THC in seiner ursprünglichen Form. Pflanzen produzieren nur THCA, erst durch langes trocknen entsteht sehr langsam THC, es wird aber auf natürlichem Weg nie eine wirklich hohe THC-Konzentration erreicht. (Das ist übrigens auch der Grund, warum ihr „rohes“ Cannabis essen könnt, ohne einen starken Rausch zu haben.)
Erst durch das Verbrennen entsteht durch die hohe Temperatur, kurz vor dem Einatmen, sehr viel psychoaktives THC, das Gras „ballert“ endlich richtig.
Wenn ihr aber kochen wollt (beispielsweise eine Risottopfanne mit Cannabis-Olivenöl), solltet ihr auf jeden Fall davor Decarboxylieren! Wenn beim Kochen keine Temperaturen über 106°C erreicht wird, wandelt sich auch während des Kochens kaum THCA zu THC, es ist also einfach Verschwendung es nicht zu tun…(Solange noch Feuchtigkeit im Essen ist, wird es innen nicht heißer als 100°C! Auch bei Brownies, Cookies usw…)
Um euer Cannabis zu Decarboxylieren legt ihr es einfach auf ein Backblech (+Backpapier) und tut es in den (auf jeden Fall vorgeheizten) Ofen. Die Temperatur, sowie die Dauer könnt ihr an der Tabelle (drittes Foto) ablesen. Es ist sozusagen ein Spiel mit dem Risiko, sein Cannabis auf ein möglichst hohes THC-Level zu bekommen. Um das ganze möglichst gleichmäßig hinzubekommen empfiehlt es sich, die Blüten/Schnittreste etwas klein zu machen und in eine gefaltete „Tasche“ aus Backpapier zu legen.
Übrigens:
Nach der Decarboxylierung könnt ihr (rein theoretisch) euer Grünzeug pur essen UND werdet breit. Schmeckt aber eklig…
Ihr könnt damit aber ein Öl machen (Öl und Gras in ein Glas, kurz im Wasserbad erhitzen und Filtern) und damit einfach ganz normal Kochen. Achtet nur darauf, dass das Öl zu keinem Zeitpunkt mehr als 150°C ausgesetzt ist, da sonst euer schwer gewonnenes THC einfach verdampft…
Ich hoffe euch hilft dieser Artikel ein bisschen weiter!
Fragen bitte einfach in die Kommentare. 🙂
Ein Gastbeitrag von Meister Bob, dem Chefredakteur von Cannabis Tipps&Tricks.