Infidelix – Er macht Straßenmusik zum Trend.
Angefangen hat es vor Zwei Jahren als ich Infidelix auf der Straße performen sehen habe.
Er hat mich umgehauen mit seiner Art, wie er aus seiner Seele spricht.
Denn sind wir doch mal ehrlich. Heutzutage der Mainstream Hip Hop, der fast nur noch um Geld, Fame und Bitches geht, hat mit dem eigentlichen Hip Hop nix mehr zu tun. Hip Hop ist entstanden, weil Leute was zu sagen hatten. Weil sie das Leben reflektiert haben und ihren Schmerz, Hoffnung, Leidenschaft und den Mut zur Veränderung mit Worten in die Welt posaunt haben. Infidelix erinnert mich an den guten, alten Hip Hop. Ein Mensch der sich der Welt zeigt, ohne Maske, um sich von seinen Dämonen zu befreien. Toller Typ und ein Interview allemal wert.
Du wurdest in den USA geboren und groß gezogen. In welcher Stadt?
Ich wurde in Houston, Texas geboren. Wo ich aufgewachsen bin ist eine andere Geschichte. Als ich ungefähr 13 war, lebte ich in meiner Schule. Ich habe also nicht sehr viel Zeit meines jungen Erwachsenen Lebens zu Hause verbracht. Nur einen Teil.
Du hast als Kellner gearbeitet und dann hast du dich entschieden nach Europa zu kommen und deine Musik in den Straßen zu spielen. Warum hast du dich dazu entschieden die USA zu verlassen?
Ich erinnere mich daran in dem Restaurant gestanden zu haben, in dem ich jahrelang gearbeitet hatte und mich dabei selbst fragte: Ist das die Zukunft die du dir vorstellst?
Ich erinnere mich an einige Gespräche um mich herum und ich wollte niemals, niemals solch eine Unterhaltung mit irgendwem führen. Lol.
Es war einfach die Mentalität der Menschen und der Fakt, dass ich einfach anders fühlte. Ich musste etwas anders machen. Ich wollte nicht der Kellner sein, der nebenbei Rap Musik macht. Ich wollte das Musik mein Vollzeitjob ist.
War Berlin deine erste Wahl und warum?
Ich habe mir Berlin nicht ausgesucht, Berlin suchte mich aus. Nachdem ich mein Ziel erreicht hatte von meiner Musik für ein ganzes Jahr zu leben, während ich durch ganz Europa reiste, entschied ich dass ich damit durch war. Ich wollte meine Crew wieder aufbauen und nicht jedes Mal wieder meine Geschichte erzählen müssen, wenn ich in eine neue Stadt kam. Ich wollte mich selbst wieder festigen. Diese Stadt unterstützt mich. Das Land unterstützt mich. In dem Moment, wo das nicht mehr so ist, werde ich weiter ziehen. Aber für jetzt ist das hier mein Zuhause und die Menschen, die hier leben sind meine Familie.
Du hast dieses Jahr dein erstes Album „Busk Life“ veröffentlicht, mit 14 Songs. Geniale Beats und tiefgründige Lyrics. Was ist deine Message für die Leute, die deine Musik hören?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weil ich Musik für mich selbst mache und wirklich nur für mich selbst. Der Grund weshalb ich raus gehe und performe ist, das ich nicht verrückt werden will zuhause rumzusitzen. Der Grund weshalb ich Musik mache ist, mir selbst zu helfen durch den ganzen Bullshit zu kommen und mit den Problemen in meinem Kopf umzugehen. Es ist meine Medizin, genau wie das Gras. Aber für die Menschen, die zuhören, rede ich wohl darüber seinen Träumen zu folgen und niemals aufzugeben, auch wenn die Welt dich aufhalten will.
Das erste Mal das ich dich sah und deine Musik hörte, das war etwa vor 2 Jahren in Berlin, in der Warschauerstrasse. Du spieltest den Song „Breathe“, nur du und der Typ mit der Gitarre. Es war eine super Performance. Dieser Song ist immer noch mein Lieblingssong von dir. Hast du einen Lieblingssong von deinem Album?
Auf diesem Album sind „Breathe“ und „Samurai“ meine Favoriten. Nicht nur wegen der Songs selbst, sondern auch wegen dem wo ich war und was mir passierte, als ich sie schrieb. Bei dem Song „Breathe“ saß ich in einem verlassenen Haus in Irland und schrieb diese Lyrics… kalt… ohne Dusche und mit dem dringenden Bedürfnis mehr in meinem Leben zu brauchen.
Ich denke du inspirierst viele Menschen, weil sie deine Authenzität spüren können und fühlen, dass deine Texte aus deinen eigenen Erfahrungen entstanden sind, dem Schmerz in deiner Seele. Welche Erfahrung hat dich am meisten geprägt in deinem Leben?
Hahaha, oh Mann, das ist eine harte Frage. In meinem Leben sind so viele verrückte Sachen passiert. Angefangen von meiner Schwester, der in den Kopf geschossen wurde, zu meinem Nachbar, der vor meinen Augen erschossen wurde und ich hielt ihn, während er seine letzten Atemzüge tat (ich lebte in Texas, wie gesagt), bis hin zu alleine auf der anderen Seite der Welt zu sein, ohne Familie und Freunde und wo ich mit verrückten Situationen klar kommen musste. Ich wurde aus dem Militär geworfen und ich weiß nicht wie oft aus zwei verschiedenen Schulen. Ich weiß nicht, ich bin einfach ich, der viel gesehen hat und ich denke das hilft dabei meine Musik zu formen.
Weißt du, ich habe so vieles in meinem Leben verkackt… Ich war nie gut in irgendwas. Mit der Musik jedoch, fand ich etwas worin ich gut war. Ich fand etwas, für das Menschen stolz auf mich sein könnten. Das ist ein Gefühl, das ich niemals wirklich hatte in meinem Leben.
Wann hast du herausgefunden, dass du Musik machen willst?
Das Musik-mach-Ding passierte einfach. Ich wuchs nicht mit Rap Musik auf. Ich wuchs mit Heavy Metal auf. Mein Gehirn sagt mir jedoch, dass mein Weg mich auszudrücken, der von schnellen Worten und groovy Beats ist. Ich erinnere mich noch, eine meiner ersten Shows war zusammen mit Eminem´s D12. So auf der Bühne zu sein, in Dallas, und dein Herz rast mit einer Millionen Schlägen in der Minute. Das war es, wo ich mir sagte, das niemals aufzugeben. Das Gefühl, wenn du auf der Bühne stehst, oder Leute dir Komplimente für deine Musik machen, das ist die beste Droge auf der Welt.
Welche Künstler inspirieren dich?
Keine. Künstler inspirieren mich nicht. Menschen, die die Welt verändern inspirieren mich. Astronauten, Welt-Anführer, game changer, das sind die Menschen zu denen ich aufschaue.
Die besten Musiker unserer Zeit, hängen meist am Heroin und reflektieren ein negatives Image unserer Gesellschaft, auch wenn sie großartige Musik machen. Das sind keine Menschen zu denen ich aufschaue. Ich schaue zu Leuten, die einen Unterschied für die Menschheit und für die Welt ausmachen. Das ist es, was ich selbst versuche zu tun.
Ich sehe dich in vielen Musikvideos einen Joint rauchen. Wann war das erste Mal, dass du geraucht hast?
Den ersten Joint habe ich mit 13 geraucht. Mein Kumpel und ich fanden ihn unter dem Fahrersitz des Wagens seiner Mutter. Wir gingen unter die Brücke… und wurden super high… dann verbrachten wir den Rest der Nacht damit, verschiedene Dinge in den Deckenventilator meines Zimmers zu werfen und schauten zu, wie sie so kaputt gingen. Haha.
Gras war schon mein gesamtes Leben in meinem Leben. Ich hatte fantastische Unterhaltungen, gewann tolle Freunde und war in großartigen Situation wegen Gras. Es wird nie aus meinem Leben verschwinden.
In Deutschland passiert gerade viel bezüglich der Legalisierung von Gras. Was bedeutet das für dich?
Das ist toll! Jedoch war in meinen Augen Gras schon immer legal. Ich rauche überall. Während ich auf den Zug warte, die Straße runter laufe, performe und so weiter. Ich rauche immer. Ich wusste nie wirklich, dass es illegal ist. Ich meine, ich wusste es, aber es war mir egal. Es ist jedoch cool, das ich vielleicht nicht mehr Angst vor überpeniblen Cops haben muss, das sie mich wegen eines Joints anpissen.
Du bist viel gereist, daher sind wir gespannt, welche Stadt hat das beste Gras?
Alle Städte haben wirklich gutes Gras und das finde ich cool. Ich habe ein paar Groß-Anbauer in Berlin getroffen. Rate, woher sie kommen? Bayern. Und dort gibt es das beste Gras in ganz Deutschland. Diese beiden Grower, die sich nicht kennen, kommen beide aus Bayern. Ich weiß, die Gesetze dort sind verrückt, aber aus meiner Erfahrung, hat es einige der besten Grower hervorgebracht und somit auch zum Teil das beste Gras.
Wenn du dachtest, ich würde Amsterdam sagen: würde ich niemals. Das Gras da drüben ist überbewertet und zu austauschbar. Wie das McDonalds des Marijuana.
Was ist dein Ziel für 2018?
Vielleicht sollte ich lernen einen Joint zu drehen. Das war jetzt lange genug und ihr Leute hier in Europa dreht eure Joints so sexy. Ich muss auf dieses Level kommen.
Ende.
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