Es gibt mal wieder News aus Kalifornien. Seit ein Teil unseres Teams selbst dort war, habe ich lustigerweise das Gefühl plötzlich mehr von dem Küstenstaat am anderen Ende der Welt mitzubekommen als vorher. Aber ich finde es generell spannend die Entwicklungen was Cannabis angeht weltweit zu verfolgen. Von den News die mich heute erreicht haben, war ich jedoch ziemlich überrascht, klingen sie doch nach einer Schlagzeile die man eher aus Deutschland, als aus Kalifornien erwarten würde.
Es geht um ein plötzliches Verbot von CBD in herkömmlichen Lebensmitteln und Getränken.
In Los Angeles, wo es einen aktuellen Hype um CBD Cocktails gibt, soll dieses Verbot ab 1. Januar in Kraft treten.
Das California Department of Public Health (CDPH), die Bundesbehörde, die für die Regulierung von Lebensmitteln im zwischenstaatlichen Handel zuständig ist, erklärte plötzlich öffentlich, dass die Verwendung von Industriehanf als CBD-Quelle für Lebensmittelprodukte verboten sei. „Bis die FDA (Food and Drug Administration) festlegt, dass CBD-Öl aus Industriehanf und CBD-Produkte als Lebensmittel verwendet werden können oder Kalifornien feststellt, dass sie für den menschlichen und tierischen Verzehr sicher sind, sind CBD-Produkte kein zugelassenes Lebensmittel, Lebensmittelzutat, Zusatzstoff oder Nahrungsergänzungsmittel „, schloss die staatliche Behörde in ihrem Statement.
Das CDPH erklärte weiterhin, das es seit der Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke, sowie den Freizeitgebrauch in Kalifornien Undurchsichtigkeit bezüglich der legalen Verwendung von CBD und CBD-Ölen gäbe.
Die Behörde gab an, dass sie sich veranlasst fühlte diese Erklärung auf Grund von Nachfragen von Lebensmittelherstellern und Einzelhändlern abzugeben. Denn diese Nachfragen hätten gezeigt, dass allgemeine Unklarheit in Bezug auf CBD und CBD-Öle herrsche. Man wolle also damit die Industrie und die lokalen Gesundheitsämter aufklären, sowie die Hersteller bei der Einhaltung der Vorschriften unterstützen.
Anwälte die die Hanfindustrie in den USA vertreten, nahmen das Dokument der CDPH verärgert auseinander. Sie behaupten dass die Behörde das Staats- und Bundesrecht komplett missverstanden hätte und ihre Erklärung einfach keinen Sinn ergeben würde, da CBD aus Industriehanf sicher sei und Cannabisprodukte – einschließlich Esswaren – in Kalifornien verkauft werden dürften.
Auch die nationale Geschäftsorganisation, der „US Hemp Roundtable“ gab sich besorgt über die offizielle Erklärung des CDPH. Schließlich ist Kalifornien der größte Markt für CBD- Produkte in den USA und jeder in der Branche möchte seine Produkte dort verkaufen.
Die CDPH, die für die Inspektion von Lebensmittelherstellern, Verarbeitern und Lebensmittelhändlern zuständig ist, teilte in einer E-Mail mit, dass sie bei Verstößen gegen den kalifornischen Gesundheits- und Sicherheitscode Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen werde.
Noch ist nicht klar, ob Staatsbeamte wirklich irgendwelche Durchsetzungsmaßnahmen umsetzen werden, aber alleine diese Nachricht könnte in der Branche einen abschreckenden Effekt haben und die Wirtschaft beeinträchtigen.
In einem Brief an das CDPH drängte der „US Hemp Roundtable“ die Behörde dazu ihr Dokument zurück zu ziehen oder es dahingehend zu ändern, die weitere Verwendung von Hanf-CBD in Lebensmitteln und als Nahrungsergänzung in Kalifornien zu erlauben.
Jedoch machte die Behörde daraufhin ihre aktuelle Position zu CBD in Lebensmitteln und Getränken nur noch einmal klarer. „CBD und CBD-Öl, ob aus Industriehanf oder aus Cannabis, kann nicht zu normalen Lebensmitteln oder Getränken hinzugefügt werden“, sagte das CDPH gegenüber Natural Products INSIDER. „Nach den Regeln der US-amerikanischen Food and Drug Administration sind CBD und CBD-Öl als Lebensmittelzusatzstoffe verboten. Kalifornien übernimmt damit FDA-Vorschriften, daher kann CBD in Kalifornien nicht zu Lebensmitteln und/oder Getränken hinzugefügt werden. “
Die Behörde ergänzte weiter: „CBD und CBD-Öl sind nur in essbaren Cannabisprodukten erlaubt, die gemäß dem California Medical and Adult Cannabis Regulations and Safety Act hergestellt werden. Dies beinhaltet eine Einzelhandelskette die von der Quelle über die Herstellung, die Prüfung, bis zum Vertrieb vollständig von normalen Speisen und Getränken getrennt ist. Verbraucher können in lizenzierten Cannabis-Geschäften Produkte mit CBD aus Cannabis kaufen. “
Bislang stand Kalifornien immer an vorderster Front, was die Legalisierung und die politischen Reformen bezüglich Hanf und Cannabis anging.
Die Erklärung des CDPH könnte für den Staat aber verheerend sein und ihn aufgrund der negativen Auswirkungen um Jahre zurück werfen. In jedem Fall würde Kalifornien durch diese Art der Regulierung von CBD Produkten nicht mehr mit anderen Teilen des Landes auf diesem Gebiet mithalten können.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer für CBD Produkte und vor allem Lebensmittel besteht aber noch in Kalifornien. Anscheinend hat die FDA (Food and Drug Administration) geglaubt, das CBD von der Definition eines Nahrungsergänzungsmittels ausgeschlossen sei, weil der Cannabis-basierte Wirkstoff im Wesentlichen Gegenstand klinischer Untersuchungen war, die veröffentlicht wurden, bevor CBD als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel vermarktet wurde.
Der Präsident des US Hemp Roundtable samt Anwalt, die in Kontakt mit der FDA stehen, hoffen dass sich die Meinung der FDA und somit auch der CDPH noch ändern könnte, da die Behörden die gesetzlichen Bestimmung falsch ausgelegt hätten.
Das Bureau of Cannabis Control, das kalifornische Einzelhändler und Händler von Cannabis lizenziert, hat jedenfalls bislang keine Maßnahmen gegen CBD-haltige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel ergriffen, nachdem die CDPH-Erklärung veröffentlicht wurde.
Wir sind gespannt wie sich in den nächsten Monaten die Situation zu CBD in Kalifornien entwickelt. Es bleibt also abzuwarten, ob es tatsächlich zu einem derartigen Rückschritt kommt, oder ob dieser noch verhindert werden kann.
Quelle: livetradingnews.com