Es begab sich ungefähr vor einem dreiviertel Jahr, als ich in meiner damaligen WG zwei Kiffer aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands zusammen auf eine leckere Jolle einlud. Klar, das macht man schließlich so unter Kiffern. Der Joint war lecker, ganz klassisch OG Kush, wenn ich mich recht entsinne. Am spannendsten sollte jedoch nicht das klassische OG Kush bleiben, sondern eine wirklich gute Story: In einer deutschen Stadt, die ich an der Stelle nicht weiter erwähnen möchte, die es aber auch gar nicht wirklich gibt, soll man wohl direkt bei McDonald’s richtig gutes Dope bekommen haben. Stanni, Hase, Sorten – das Angebot an Gras so groß wie das Angebot an pappigen Buns, halbbraunem Salat und totgebratenen Bulletten.
Systemgastronomie x2
McDonald’s ist die größte Fast-Food-Kette der Welt und erzielt dabei Traum-Margen. Heißt: 2017 hat der Konzern bei 22,3 Mrd. USD Gesamtumsatz ganze 5,4 Mrd. USD Gewinn erwirtschaftet. Damit ist der Gewinn-Anteil von McDonald’s mit ca. 24% in einem schlechten Jahr für die Fastfood-Industrie IMMER NOCH mehr als doppelt so hoch als der Gewinnanteil von Daimler im sehr guten Daimler-Jahr 2017 (10% Gewinnanteil).
Klar ist also, dass die Diabetes-Freunde für diesen aberwitzigen Gewinn an einigen Stellen sparen müssen. Das muss dann entweder der Kunde aushalten können, indem er 4 Euro für einen unterdurchschnittlichen Burger hinlegt, oder der Filialleiter und die Belegschaft, die unter Dumping-Löhnen und harten Arbeitsbedingungen eben jenen rekordträchtigen Gewinn erwirtschaften müssen. So gesehen ist es mehr als verständlich, dass sich der ein oder andere Filialleiter nach kleinen Zuverdiensten umsieht, anstatt einfach den Job zu wechseln. Schließlich kann man die von der McDonald’s-Führungs-Elite geschaffenen Systemstandards auch für anderweitige Geschäftsfelder nutzen und so ineinandergreifende Symbiosen schaffen.
Seit „Lommbock“ sollte klar sein, dass sich besonders die Gastro-Branche zum dealen eignet
Wahrscheinlich ist auch der Filialleiter der angesprochenen Mc-Donald’s Filiale auf Grund des Filmes mit Moritz Bleibtreu auf die Idee gekommen, sich durch das zusätzliche Angebot von Cannabis-Spezialitäten erstens (neue) beständige Stammkunden für das burgernahe Kerngeschäft heranzuziehen und zweitens ein neues, sehr gewinnträchtiges Business aufzubauen. Der Handel mit Cannabis winkt mit Margen, die noch weit über den Gesamtgewinn von McDonald’s hinausgehen und erst recht über das, was der Filialleiter am Ende eines jeden Monats auf sein Konto überwiesen bekommt.
Wie funktioniert der Kauf von Cannabis bei McDonald’s?
Bei McDonald’s hat alles System. Das spielt den täglichen Deals, die an Spitzentagen wohl annähernd dreistellig zu zählen sind, total in die Karten. Der Kunde stellt sich in die Schlange, gibt seine Bestellung auf, nennt ein Codewort und bezahlt. Der Kunde setzt sich an einen Platz und wartet auf seine wertvolle Mahlzeit. Ein Mitarbeiter bringt ihm eine Tüte zum Mitnehmen und fertig ist der Lack. Besondere Bestellungen werden vorher per Privnote oder anderer geheimer Chats abgesprochen, man kennt sich irgendwann. Auch monatliche Abonnements sind möglich, Grenzen sind hier lediglich durch die Marketing-Kenntnisse des Filialleiters gesetzt. Übrigens scheint nach Aussagen meines Kollegen die ganze Belegschaft in die illegalen Machenschaften ihres Vorgesetzten involviert gewesen zu sein, weshalb zumindest intern keine schwarzen Schafe auszumachen waren.
Nutzer-Erfahrung: Gras kaufen bei McDonald’s
Natürlich hat mein Kontakt dort auch gekauft, ansonsten hätte ich die Quelle auch nicht für voll genommen. Er bekam den heißen Tipp umständehalber von einem lokal ansässigen Kiffer zugesteckt und machte sich alsbald selbst auf den Weg in Richtung Schnellrestaurant mit dem gelben M. An der Stelle fehlt mir die konkrete Erinnerung, ob er per Messenger Kontakt zu den getarnten Dealern aufnahm oder persönlich im Laden einen (eingeweihten) Mitarbeiter ansprach. Immerhin ist das Gespräch ein ganzes Stück her und nebenbei wurde ja auch ordentlich gebufft. Doch nachdem er seine Burger-Bestellung aufgab, bekam er nach besagter kurzer Wartezeit eine Mecces-Tüte zum mitnehmen mitsamt psychedelischer Pflanzenbestandteile der Gattung Cannabis Sativa L. Geschmack und Wirkung nach eigener Aussage zum erneuten Kauf einladend.
Gibt es noch mehr solcher netten Läden, deren Filialleiter die gesetzlichen Grenzen zu Gunsten eines gesünderen Angebots übertreten?
Weltweit gibt es auf jeden Fall mehr solcher Läden. Eine schnelle Google-Suchanfrage brachte beispielsweise einen Beitrag von Fox News zum Vorschein, in dem es um die Verhaftung zweier Burger King-Mitarbeiter ging, die gegen ein Codewort auch Gras durch den Drive-In-Schalter wandern ließen. Wer weiß, ob die Sache ähnlich schief gelaufen wäre, wenn der Filial-Leiter involviert gewesen wäre…
Kennt ihr ähnlich skurrile Dealer-Geschichten aus Deutschland oder anderen Illegal-States? Dann ab damit in die Kommentare oder als Direct Message bei Instagram oder Facebook. Stay High!
Hört sich eher nach der klassischen „Freund eines Freundes-Legende“ an.
Natürlich eignen sich die Gastro recht gut für Unterm-Tresen-Geschäfte, ab McD, wo zum einem permanent Schlangen hinter dir sind und es einfach auffällt wenn du nen Hamburger und ne Coke bestellst aber 50€ zahlst… zumal mal man mit nem McD so oder so reich mit wird…
Ich glaub die Story nicht.
Die Story stammt garantiert aus erster Hand. Mit Blick auf die Kommentare bei Instagram und Facebook scheint dieses Geschäftsmodell sich auch an anderer Stelle gut zu machen ;).
Mit der Bezahlung bin ich mir leider nicht mehr so sicher, dafür gibt es aber definitiv Mittel und Wege.
Lieben Gruß
Lorenz