Mit diesem Artikel stelle ich quasi meine eigne Arbeit in Frage. Das ist auch gut so, man sollte in gewissen Abständen alles was man tut in Frage stellen, um zu überprüfen, ob das, was man macht, einen tieferen Sinn hat. Mir ist schon immer vieles aus der Cannabis Szene übel aufgestoßen, sei es eine unnötige Hanfparade, einen DHV, der Lobbyarbeit für seine Geldgeber macht, die US Trends die nach Deutschland schwappen, wie das Dabbing, das zum daily use wird, was wir selbst auch so propagieren. All diese Extreme werden zu Dogmen, die man ab einem gewissen Punkt nicht mehr beherrschen kann. Über viele Dinge über die wie hier schreiben, wie das eben erwähnte Dabbing, habe ich vor Jahren noch ablehnend gegenüber gestanden. Wenn man sich beruflich mit Cannabis beschäftigt, gerade im „Lifestyle“ Bereich, so wie wir es tun, bleibt es nicht aus, dass man den Blick für die Essenz dessen verliert, warum man das Ganze überhaupt gestartet hat. Nämlich Cannabis in ein anderes Licht zu rücken.
Die gesamte Lobbyschaft der Cannabis-Helden (Inkl. uns) eschoffiert sich über Aussagen wie jene von Stephan Pilsinger, der sagte, dass dauerhafter Cannabiskonsum dumm mache. Oder über viele Aussagen von Marlene Mortler. Leider steckt in deren Aussagen auch ein Stücken Wahrheit drin. Nur sind deren Aussagen ebenfalls von Dogmen bestimmt. Die Cannabislobby bestreitet zum Beispiel, dass dauerhafter Cannabiskonsum dumm mache. Aber wenn jemand sich jeden Tag Dabs ballert, dann verschwindet über kurz oder lang die eigene Eloquenz. Anderseits kann ein täglicher Joint keinerlei Auswirkungen auf unsere Intelligenz haben.
Man muss lernen sich beide Seiten der Medaille anzugucken. Sich alle Seiten anzugucken ist nicht einfach, keine Frage.
Auch wer ernsthaft glaubt, dass eine Legalisierung die Jugend schützen würde, täuscht sich extrem. Die Zahl der jungen Kiffer wird massiv nach oben gehen. Die meisten Leser die wir haben sind zwischen 19 und 24 Jahren, ich versuche in jedem Artikel vor den potentiellen Gefahren vom Cannabiskonsum zu warnen, weil sich sehr viele Menschen für Cannabis interessieren, die leider etwas labil sind. Und ihre Probleme durch exzessiven Cannabiskonsum eliminieren wollen, was natürlich nicht klappt. Ebenfalls gibt es dutzende Studien, die Cannabis positiv da stehen lassen, diese wurden dann leider auch von Cannabislobbys finanziert.
Die Menschen ticken alle gleich, nur stehen sie auf unterschiedlichen Seiten.
Nehmen wir den DHV, Hanfparade oder das Hanfjournal, das an Fehltritten kaum zu übertreffen ist. Deren Parolen lesen sich wie Dogmen einer etwas hängen gebliebenen Kifferschaft. Ich kann es gut verstehen, dass viele Menschen die Cannabis Legalisierung nicht Ernst nehmen. In meiner Realität zähle ich mich auch nicht zu dieser Hanflobby/Cannabis Szene.
Ich selber schreibe auch viele Dinge, die kaum jemand in der Hanfszene nachvollziehen kann und dafür werde ich auch vom Großteil der Szene verachtet. Seien es Artikel wie man sich am einfachsten ein Cannabis Rezept besorgen kann um nicht mehr vom Staat verfolgt zu werden oder Artikel über schwere Jungs.
Unsere Aufgabe von Cannabis Rausch war es nie, für die eine oder andere Seite zu stehen. Wir sind keine Journalisten, sondern nur ambitionierte Menschen, die ihre Leidenschaft in digitale Textform verpacken. Auch haben die Autoren hier teilweise komplett andere Sichtweisen, da können zwei Artikel zum selben Thema entstehen und es kommt jeweils ein anderes Fazit bei rum. Ich persönlich mag diese verschieden Meinungen.
Ein Dogma der Cannabis-Szene ist das medizinische Cannabis, ein Milliardenmarkt, einige Menschen haben schon wahre Heilwunder durch Cannabis erleben können.
Es wird allerdings nur von den Menschen berichtet, denen Cannabis geholfen hat, nicht über die Menschen, denen Cannabis kein Stückchen geholfen hat. Unter anderem hat das auch die Techniker Krankenkasse festgestellt – Cannabis helfe in vielen Fällen überhaupt nicht [Hier geht es zum Artikel und Video]. Vieles was in den Medien propagiert wird, dass z.B. Cannabis bei bestimmten Krankheiten helfe, ist meistens gelogen. Ich sehe diese Entwicklung sehr bedenklich.
Ja, Cannabis ist genial, aber es ist kein Allheilmittel! Wenn man sich sein Leben lang mit Cannabis behandeln muss, läuft irgendetwas gewaltig schief. Nicht in jedem Fall, aber in den meisten. Das medizinische Cannabis wird zum Lifestyle und wird auch so von ein paar Medienhäusern propagiert. Der ideale Zustand im Leben ist der, ohne Cannabis auszukommen und ohne die Hilfe von THC ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Richtig genutzt, kann Cannabis auf dem Weg der Heilung helfen. Ob bei körperlichen oder mentalen Schwierigkeiten. Cannabis wird immer nur die Wirkung bekämpfen können, niemals die Ursache. Die Menschen suchen seit jeher Mittel, um ihre Probleme zu lösen. Cannabis ist da ein einfaches Mittel, das alles besser macht und es lässt sich natürlich sehr schön dafür nutzen. Cannabis bedeutet für viele Menschen ein Ausweg, obwohl es doch oft in der Sackgasse endet.
Durch die Prohibition konnte keine vernünftige Aufklärung geschehen, viel Halbwissen und Dogmen sind entstanden.
Es wird Zeit das Cannabis legalisiert wird, um so auf Bundesebene eine einheitliche Aufklärung zu praktizieren. Wenn wir Cannabis alleine betrachten, ist es ein wahres Wunder und es gehört auch zu dem Menschen selbst, ansonsten hätte die Natur uns kein körpereigenes Endocannabinoid-System geschenkt. Aber das richtige Wissen ist nötig, um diese geniale Pflanze optimal einzusetzen und nicht ein Leben lang einfach nur darauf hängen zu bleiben, ohne wirklich zu heilen oder sich weiter zu entwickeln.