Von Heute, dem 2. Juli bis zum 9. Juli 2020, findet nun endlich die erste Hanf-Messe dieses Jahres in Deutschland statt. Nachdem Mary Jane, Hempsfair und CNBS ihre geplanten Sommer-Termine absagen mussten, hat die Hempsfair eine interessante Strategie eingeschlagen. Während es für die Mary Jane ein herber Schock gewesen sein muss, den Start in die Badesaison für viele Kiffer dieses Jahr NICHT mit ihrem Badeschiff einleiten zu können, holen die Organisatoren der Hempsfair einmal ganz tief Luft und tauchen nur 2 Monate nach dem geplanten Messetermin wieder mit voller Energie auf: Eine Online-Messe soll in Zeiten zwischen erster und zweiter Covid-19-Welle dafür sorgen, dass sich unsere Branche weiterentwickeln kann, ohne dass die Messehallen zum Luftdrehkreuz für Superviren werden.
Die Hempsfair hat großartige Arbeit geleistet, um innerhalb kürzester Zeit eine Mammutaufgabe zu erledigen: Es galt nicht nur eine Online-Messe-Plattform zu entwickeln, sondern auch, die zahlreichen geplanten Besucher und Aussteller davon zu überzeugen, dass in Zeiten höherer Gewalt Messe-Events in den Weiten des Internets besser aufgehoben sind. Und da wir alle wissen, wie wichtig der persönliche Austausch für Unternehmen zur Weiterentwicklung der gesamten Branche sein kann, hat die Hempsfair alles gegeben, um ein möglichst authentisches Messe-Flair herzustellen.
Am Anfang habe ich zugegebenermaßen etwas geschmunzelt, als ich am 23.3. die Ankündigung der Online-Messe gelesen habe. War ja noch alles so frisch mit Corona und wer hätte da schon geahnt, dass wir bald nur noch über Video-Chats feiern dürfen und vor Baumärkten Schlange stehen angesagt ist. Jetzt ist das alles normal und ich bewundere den visionären Weitblick der Hempsfair-Macher, denn mittlerweile fühlt sich so eine Online-Messe irgendwie richtig an – auch wenn mir George Orwells 1984 nicht aus dem Kopf gehen mag.
Second Live auf der Hempsfair Cannabis-Messe
Die Online-Messe ist – trotz freiem Eintritt – sehr liebevoll gestaltet. Sie wirkt wie einer dieser detailverliebten PC-Simulatoren aus der Software Pyramide – „Cannabis-Messe-Simulator“. Es gibt ein 3D-Modell des virtuellen Messe-Geländes. Per Mausklick oder Tap landet man im Innern des Convention Centers und kann aus der Vogelperspektive ohne lange Laufwege zum Messestand der Wahl navigieren. Die Messe-Stände im Internet sehen ihren echten Vorbildern verblüffend ähnlich. Mit neuester 3D-Technologie wurden zahlreiche unterschiedliche Messestände von klein bis groß im virtuellen dreidimensionalen Raum erzeugt. Die Messestände sind frei nach den Vorstellungen der Ausstellungen designt. Es gibt eine Live-Chat-Funktion, mittels derer man direkt mit den Mitarbeitern der Messestände kommunizieren kann und einige Aussteller streamen sogar live. Ein Chat-Fenster zur Kontaktaufnahme mit den Ausstellern konnte ich im Trailer auch erspähen.
Goodies gibt wird diesen Sommer natürlich nicht geben, sondern von den Messeständen führen Links zu den jeweiligen Online-Shops. Eventuell warten dort die ein oder anderen Specials für Messe-Besucher.
Für mich persönlich kann es keine Messen ohne Vorträge, Wissensaustausch und die ein oder andere Filmproduktion geben. Da wir dieses Jahr auch im siebten Monat noch keine Möglichkeit hatten, live und vor Ort miteinander zu sprechen, veranstaltet die Hempsfair ein Online-Symposion zum Thema Cannabis. Dort treten verschiedene Speaker aus den unterschiedlichsten Bereichen auf – jedoch nicht wirklich live und mit Powerpoint, sondern mit eingereichten Videobeiträgen.
Cannabis-Rausch hat heute den 4:20 Vortrag auf der Hempsfair Online-Messe
Den Wegfall eines richtigen Vortrags-Angebots sehe ich persönlich mit einem lachenden und einem weindenden Auge: Zum einen ist es schade, seinen Vortrag ohne direkten Zuschauerkontakt und die Möglichkeit von Zwischenfragen und flexibler Themenführung halten zu müssen. Zum anderen ist es jedoch eine schöne Möglichkeit, den kreativen Spielraum etwas auszudehnen. Laut Menschen wie Jeff Bezos, kann ein Zuhörer aus Erzählungen mehr Informationen aus einem Vortrag mitnehmen, als wenn dieser mittels einer Powerpoint-Präsentation unterstützt würde. Kurzum: Die Hempsfair ist ein schweinehundüberwindender Grund, meinen ersten Vlog aufzunehmen 😀 Und ich muss sagen, über Cannabis-Anbau in Zeiten des Klimawandels lässt sich deutlich besser bei einem Spaziergang durch die sonnigen Schweizer Alpen referieren als in einem spärlich beleuchteten Speakers-Raum. Vorteil Online-Messe. Ob Du der gleichen Meinung bist, kannst du mir morgen 16:00 beim Symposion der Hempsfair schreiben, da ist mein Termin. Eintritt ist frei und da das Video schon aufgenommen ist, werde ich mich ganz euren Zwischen-Fragen widmen können. Ich hoffe, wir kommen morgen und am Samstag trotz Kontakt-Einschränkungen zu guten Konversationen und interessantem Austausch und die Messe wird ein voller Erfolg.
Folgende Speaker werden morgen zu verschiedenen Themen rund um Cannabis sprechen, hier ist der Zeitplan für Freitag, den 2. Juli. Am Samstag werden die Vorträge zu anderen Uhrzeiten erneut ausgespielt.
Um zu erfahren, welche Themen und Aussteller Dich morgen erwarten und auf der Messe vertreten sind, besuche einfach und kostenlos die Hempsfair-Online-Messe.