Wir schreiben das Jahr 2017. Auch in diesem Jahr liest man immer wieder Berichte über die krebsheilende Wirkung von Cannabis. Immer häufiger liest man, wie die Legalisierung Kriminalitätsraten senkt oder Schulen finanziert.
Währenddessen im Land der Dichter und Denker:
Deutschland schläft und versinkt im politischen Stillstand. Wie ein Mantra wird der Konservatismus in deutschen Parlamenten gesummt. Die Bevölkerung genießt die Ruhe, die Sicherheit, den Moment. Und anstatt Veränderung zu wählen, leihen viele Wähler ihre Stimme der AfD, CDU und CSU. Kanzlerin Merkel schlendert gelassen ihrer vierten Amtszeit entgegen und in Sachen Legalisierung wollen die großen Parteien CDU und SPD nichts riskieren. Dazu schweigt man sich aus oder benennt eine Marlene Mortler als Drogenbeauftragte und lässt Falschmeldungen im Stile Anslingers verbreiten.
Scheinbar sind einige Deutsche durch den starken Alkoholmarkt „dichter als Denker“.
Deutschland ist in Sachen Drogenpolitik im Moment nicht gerade faktentreu oder innovativ. Es wird nichts gewagt. Auch das Gesetz zur medizinischen Anwendung von Cannabis ist nur ein halbherziges Entgegenkommen – mit vielen Restriktionen und Hindernissen ausgestattet.
Doch in Zeiten einer möglichen Jamaika Koalition vergrößert sich auch die Wahrscheinlichkeit der Cannabis Legalisierung. Damit könnte Deutschland nach Vorbild Colorados, Kaliforniens oder auch Uruguays zu einem „legalen Staat“ werden. Doch nicht nur das: Deutschland würde den Teil der Weltbevölkerung, die in einem legalisierten Land lebt, nahezu verdoppeln!
Damit wäre Deutschland vor Kalifornien (38,8 Mio.) und Kanada (35,2 Mio.) mit über 80 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde, in dem Cannabis legal ist!
Und dieser Status hätte weitreichende Folgen: Laut Berechnungen Maximilian Plenerts, Sprecher des Bundesnetzwerks Drogenpolitik bei Bündnis 90/Die Grünen und Mitarbeiter beim Deutschen Hanf-Verband, könne die Cannabisindustrie in Deutschland mindestens 1 Mrd. € pro Jahr an Steuern generieren!
Dazu kommt: Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen aus dem Jahr 2010 werden in Deutschland jährlich bis zu 5 Mrd. € für die Strafverfolgung von Cannabis-Konsumenten und nachfolgende Gefängnisaufenthalte ausgegeben. Mit diesem Geld könnte man zum Beispiel Schulen renovieren und Präventionsmaßnahmen finanzieren. Außerdem würde eine Legalisierung natürlich Polizisten entlasten. Diese könnten sich dann endlich wieder der Bekämpfung wirklich bedrohlicher Verbrechen widmen.
Also, Deutschland: Chancen nutzen und direkt profitieren!
Quellen: