Neulich erreichte mich ein Paket des jungen CBD-Kosmetik-Unternehmens Cannabioderm. Pünktlich vor der erfahrungsgemäß immer recht stressintensiven Klausurphase am Ende meines Semesters. Denn als Neurodermitiker ist Stress genau der Parameter, den man für das eigene Wohlbefinden stets im Auge behalten sollte. Jedenfalls im Großen und Ganzen, denn eine allzu zu penible Beobachtung kann an sich schon so viel Stress in einem aufbauen, dass die Symptome wie juckende, nässende und blasenbildende Haut nicht lange auf sich warten lassen. Glücklicherweise kann man mit einer nachhaltigen Lebensweise inklusive ausgewogener Ernährung, ausreichend sportlicher Betätigung und sozialer Interaktion die meiste Zeit des Jahres für entsprechende Grundbedingungen sorgen, um diesen stressmultiplitzierenden Symptomen keine Chance zum Ausbruch zu geben. Doch manchmal, wie in Klausurphasen oder vor harten Deadlines, muss man sich einfach einem größeren Stress als vom Körper tolerierbar aussetzen – und dann gilt es, mögliche Symptomherde so schnell wie möglich einzudämmen. Zum Beispiel mit einer CBD-Salbe.
CBD-Salbe mit 300mg CBD – „STRONG“
Im Paket befinden sich drei CBD-Kosmetik-Produkte: Zuerst haben wir hier zwei Pumpfläschchen mit einer Rasier-Lotion und ein Balsam. Die Rasier-Lotion enthält 100mg CBD auf 50ml und befindet sich somit im mittleren Wirkstoffbereich des Schwarzwälder Start-Ups, welches von ihrer Heimatstadt Lahr sogar schon mal einen Gründerpreis verliehen bekommen hat.
Der „Balsam“ ist in der untersten Wirkstoffkategorie angesiedelt, hier fehlt eine genaue Kennzeichnung des CBD-Gehalts.
Während die Rasier Lotion mit 100mg CBD-Gehalt in etwa so viel CBD enthält wie viele CBD-Cremes von Mitbewerbern, haut Cannabioderm mit der CBD „Salbe Strong“ richtig auf den Lukas: Auf 15ml Creme kommen hier ganze 300mg CBD. Die Salbe ist somit 10x höher konzentriert als die Rasier Lotion. Im Vergleich zu Konkurrenz-Produkten, die ich im Rahmen einer Web-Recherche ausmachen konnte, weist die Creme eine 4-20xhöhere Konzentration an CBD auf. Kurzum: Die Salbe scheint ein wahres Kraftpaket zu sein, wenn man den Berichten über CBD Glauben schenken mag. Ich selbst habe das nicht-psychoaktive Cannabinoid, welches in voller Länge Cannabidiol genannt wird, bisher nur als Konzentrat in meiner Dab-Rig verdampft oder als Öl unter der Zunge einwirken lassen. Umso gespannter bin ich, ob der Wirkstoff auch meiner sensiblen Haut zur Hilfe eilen kann.
Ekzemherde werden von der hochkonzentrierten CBD-Salbe beinahe sofort eingedämmt
Als die Klausurphase ihren Anfang nahm, ging es auch schon los mit sich anbahnenden Stresssymptomen. Am Anfang sind es nur leicht juckende Punkte an ganz bestimmten Stellen, oft dort, wo die Haut nicht so dick ist. Also an Handrücken, in den Kehlen oder an den Fingern. Manchmal auch an den Füßen. Als Neurodermitiker kennt man „seine Stellen“ dann irgendwann. Wenn eine dieser Stellen anfängt, subtil zu jucken, ist das eine Art Frühwarnsystem. Wenn jetzt nicht das Stresslevel gesenkt wird oder ein medizinisches Wunder Heilung bringt, werden sich aus anfänglich nicht einmal mückenstichgroßen roten Punkten binnen weniger Tage nässende Wunden ergeben, die in zahlreichen Bläschen daherkommen. Dazu sollte es allerdings möglichst nicht kommen, denn gerade in Zeiten, in denen man wie in einer Klausurphase dem Stress schonungslos ausgesetzt ist, wird der Stress durch die Stresssymptome nur noch weiter verstärkt. Denn wenn man sich eigentlich aufs Karteikartenschreiben und Auswendiglernen konzentrieren müsste, meldet sich sekündlich der juckende Reiz. Man solle doch bitte kratzen. Das führt dann in einen Teufelskreis, der beim Zusammenkommen verschiedener Faktoren irgendwann in einem Nervenzusammenbruch enden kann. Nicht schön.
Beim Neurodermitis haben ist es also verdammt wichtig, die ersten Anzeichen Ernst zu nehmen und diese mittels medizinischer Wundermittel zum Verschwinden zu animieren, um nicht in die Spirale des Symptom-Stresses zu geraten. Eine tägliche Hautpflege mit einer fettenden Bodylotion ist je nach Talgdrüsen-Aktivität der eigenen Haut immer ein gutes Fundament, jedoch gewöhnt sich der Körper auch an die tägliche Pflege und bei Stressspitzen kommen die Symptome trotzdem. Denn sie sind keine Folge schlechter Hautpflege, sondern eine Reaktion auf den von uns empfundenen Stress. Mit anderen Worten: Wenn Neurodermitiker einem Dopamin- und / oder Serotonin-Mangel ausgesetzt sind, kommen die Symptome. Sie äußern sich in bestimmten Stoffwechselprozessen, indem manche Stoffe nicht mehr ausreichend gebildet werden können, um so zu einem ordnungsgemäßen Funktionieren des Körpers beizutragen. Ähnlich ergeht es auch Schmerz- oder ADHS-Patienten. Neurodermitis grenzt sich von diesen anderen Krankheiten dadurch ab, dass die Symptome sich auf der Oberhaut (Epidermis) zeigen, und nicht nur in gefühltem Schmerz oder veränderten Verhaltensweisen.
Feindbild Cortison – warum ich so große Hoffnungen auf die CBD-Salbe setze
Eines der am meisten verbreiteten medizinischen Wundermittel gegen Ekzemherde bei Neurodermitikern ist das umstrittene Hydrokortison, auch unter Kortison und Cortisol bekannt, ein Steroidhormon, welches natürlicherweise in der Nebennierenrinde gebildet wird. Cortisol wird bei Neurodermitikern mit zu hohem Stresslevel jedoch nicht in ausreichender Menge gebildet, was letzten Endes zu den Symptomen führt. Denn das Hormon ist wichtig für viele Immun-Reaktionen, die Wundheilung und Entzündungsreaktionen. In der Literatur ist auch oft zu lesen, dass Cortisol Überschussreaktionen unterdrücken kann.
Bei zu hohem Stress wird in Körpern von Neurodermitikern zu wenig Cortisol hergestellt und es finden als Folge dessen vor allem Abbauprozesse von Proteinen und Fetten im Körper statt, während die Abwehrreaktionen zu kurz kommen. Mittels Hydrocortison kann der stressbedingt zu geringe Cortison-Spiegel ausgeglichen werden und die Ekzemherde verschwinden. Es ist dazu zu sagen, dass Neurodermitis höchstwahrscheinlich vererbbar ist, man es also hat oder nicht hat. Viele andere Aspekte der chronischen Krankheit sind noch sehr unzureichend erforscht, weshalb alle hier gegebenen Informationen schon nächstes Jahr nicht mehr gültig sein können.
Die Nebenwirkungen von Kortison lesen sich heftig
Jedenfalls ist Cortison ein bemerkenswert hilfreiches Medikament, wenn es um die Behandlung von Ekzemherden geht. Jedenfalls kurzfristig gesehen. Denn wer zu Gunsten chronisch überhöhter Stresswerte dauerhaft auf Cortison angewiesen ist, bekommt mit Blick auf die Langzeitnebenwirkungen dann doch das Grübeln: Ich selbst bin kein Arzt, aber auf Wikipedia habe ich gelesen, dass es bei lang anhaltender Dosierung zum sogenannten Cushing-Syndrom kommen kann: Die Symptome dessen lesen sich ewig:
- Muskelschwäche- und Muskelschwund
- Osteoporose
- Verzögerte Wundheilung
- Steroidakne
- Blutergüsse
- Glaukom (Steigerung des Augeninnendrucks)
- Grauer Star
- Diabetes mellitus
- Vollmondgesicht
- Impotenz
- Immunschwäche
Und sogar für meinen konkreten Fall, nämlich die kurzfristige, hochdosierte Anwendung, um wenigstens nicht der vollen Wucht der Neurodermitis-Symptome ausgesetzt zu sein, hat einen bitteren Beigeschmack. Nebenwirkungen einer kurzen, hochdosierten systemischen Anwendung sind laut Wikipedia:
- Schwindel, Kopfschmerzen
- Schlaflosigkeit
- Depressionen
- Psychosen
Mit Blick auf diese Nebenwirkungen wird klar, weshalb es eine andere Lösung für die Stressspitzenbedingten Symptomausbrüche während einer Klausurphase geben muss. Denn mit Depressionen und Psychosen möchte man sich in Zeiten überdurchschnittlicher Belastungen nicht auch noch herumschlagen müssen und ob sich Schlaflosigkeit und Schwindel positiv auf den Lerneffekt auswirken, kann sich sicherlich jeder zusammenreimen.
Entpuppt sich die CBD-Creme als mein persönliches Wundermittel gegen Neurodermitis-Symptome?
Ich hoffe nach diesem etwas in die Tiefe gehenden Absatz sind noch alle da, denn jetzt geht es endlich an den Praxistest der Cannabioderm Salbe „Strong“ mit 300mg CBD auf 15ml Salbe. Auch hier ist die Wirkstoffkonzentration sehr hoch, zu Nebenwirkungen gibt es leider noch nichts Seriöses zu lesen, erst recht nicht auf Wikipedia. Da ich mit der sublingualen und transdermalen Aufnahme von CBD-Öl mit ähnlichen Wirkstoffkonzentrationen jedoch nie Probleme hatte, gehe ich davon aus, dass ich auch die CBD-Creme gut vertragen werde.
Als sich zu Beginn meiner Klausur-Phase erste kleine, rote Pünktchen auf der Haut bemerkbar machen, benutze ich die Salbe das erste Mal. Nach dem Duschen ist die Haut meist am meisten gereizt, weil ich als super privilegierter, verwöhnter Mitteleuropäer nie gelernt habe, mal nur kurz und vor allem kalt bis lauwarm zu duschen. Sollte man als Neurodermitiker eigentlich so handhaben, aber hey, auch eine heiße Dusche kann das Stresslevel senken und Stress war ja das A und O bei Neurodermitis. Jedenfalls trage ich die Creme auf Kokos-, Kakao-, Ringelblumen– und Sheabutter-Basis direkt nach dem Duschen auf die betroffenen Stellen auf – und schon bin ich wieder einige Tage! stressfrei ohne Ekzeme unterwegs. Mehrere Tage sind eine Menge, andere Patienten sind schon mit ein paar Stunden Ruhe zufriedenzustellen, weil das schon die ersehnte Schmerzpause im täglichen Schmerzalltag sein kann.
Begünstigend kommt bei Anwendung der Salbe hinzu, dass sie bei topischer Wirkung auch leicht transdermal wirkt. Wenn man die Salbe also auf der Haut verteilt, diffundiert dank der Trägerstoffe auch ein gewisser Anteil des aufgetragenen CBDs in die Haut. Wäre noch etwas Alkohol in der Salbe, würde dieser Effekt sogar noch verstärkt, wobei man in dem Fall jedoch bedenken muss, dass Alkohol die Haut mindestens genauso sehr austrocknet wie eine verschwenderisch lange Dusche. Wer mehr über die Geheimnisse transdermaler Rezepturen interessiert ist, findet [hier] unseren Grundlagenartikel zu dem Thema.
Klausur-Phase mit besonders hohem Stress-Potential und die Sache mit dem ausgewogenen Lebensstil
Da ich die Klausurphase diesmal zu einer besonderen Herausforderung machen wollte, entschied ich mich, eine Woche zwischendrin noch nach Las Vegas für einen Job und ein bisschen Community-Einblick in die amerikanische „heady“ Glasszene zu fliegen. [Hier geht’s zum Artikel]. Also zwei Mal Jetlag, keine einzige annähernd ausreichend lange Nacht und rund um die Uhr die Verantwortung, authentische Filmaufnahmen zu generieren. Davor und danach jeweils zwei Klausuren. Alles in allem also eine Menge Stresspotential. Umso erstaunter bin ich, dass ich die Creme nur alle paar Tage anwenden musste und in Las Vegas gar nicht (da war mein THC-Level aber auch so hoch, dass es in meinem Körper nicht die kleinste Pore für aufkommenden Stress gab). Ich muss ehrlicherweise dazu sagen, dass ich auch in der Klausurphase nicht auf meinen abendlichen Mini-Joint mit THC-haltigen Cannabis-Blüten verzichten wollte. Cannabis gehört für mich wie Ernährung, Soziale Interaktion und Sport zu den wichtigsten Säulen stressfreien Lebens, denn Cannabis erhöht die Serotonin- und Dopamin-Werte im Körper bei gleichzeitig richtiger Ernährung immens, was den Stress im Umkehrschluss stark eindämmt. Zu dieser vierten Säule gehört ein CBD-Dab am Morgen und ein THC-Joint am Abend, somit spielt CBD auch in der „inneren“ Anwendung eine wichtige Rolle in meinem täglichen Leben.
Noch ein paar Worte zur Firma Cannabioderm: Tobias Pietsch, der mir die Produkte gesendet hat, ist auch Headshop-Betreiber von „Hanfnah“ in Lahr. Dort gewann er auch schon einen Start-Up-Preis der Stadt, was ich sehr bemerkenswert finde und was ein wichtiges Zeichen für alle Cannabs-Unternehmer ist. Wie andere Läden, die CBD-Produkte führen, ist auch Hanfnah bereits Opfer von Razzien gewesen, und hält trotzdem wacker durch. Razzien bei deutschen CBD-Läden sind eher normal als die Ausnahme, wir berichteten über den rechtlich grauen Bereich bereits im Zusammenhang mit der Hanfbar in Braunschweig. Die CBD-Creme fällt jedoch nicht wie Blüten unter den illegalen Status, sondern sind unter aktueller Rechtslage vom 26.02.2019 ohne Bedenken bestellbar.