Überall sind Sommerferien, die Leute sind entspannt, Sonne ballert, Bier schmeckt, Joint glüht. Hm. Heute ist mein erster Ferientag, Ferien klingen irgendwie schöner als „Urlaub“, Ferien erinnern mich an meine Jugend. Was für eine Zeit. Im Urlaub wollte ich mal nicht buffen, mal etwas Abstand von dem Schreiberling Dasein nehmen. Klappte auch sehr gut, bis zum Mittag. Da liegt man ganz gechillt in der Badewanne, steigt aus, trocknet sich ab, zieht sich an, um einen Mittagssnack in der Küche zu nehmen. Denkste, da ist ein Paket angekommen, es steht auf der Fensterbank. Beste.
7,5 Kilo wiegt das Paket. Eigentlich war die Post schon da, also Amazon kann es nicht sein. Habe nämlich Katzenfutter bestellt. Das wäre eh nicht so schwer. Scheint wohl Post aus Slovenien zu sein, scheint nicht nur so, ist so. Dann ist es wohl die MDMA Bestellung. Endlich. Ich packe das Paket aus, und siehe da, es ist doch nicht das MDMA (Ist ein Witz mit dem MDMA). Es ist der 420 Purifier [Website]. Eine Growbox ist es nicht. Cannabisblüten sind es auch nicht. Was zu futtern auch nicht. Etwas ganz anderes. Aber um das Geheimnis zu lüften, muss ich kurz ausholen. Sonst macht der Artikel keinen Sinn.
Vor ein paar Wochen habe ich einen Artikel über den Geruch von Cannabis gemacht. [Hier geht es zum Artikel]
Also, wenn man die Lunte anzündet, tief inhaliert und auspustet. Der ganze Raum ist sofort mit dem Geruch vom verbrannten Cannabis verziert oder kontaminiert, je nachdem, wie man den Geruch empfindet. Aus dem Raum zieht der Duft in andere Räume, in andere Wohnungen. Und trifft auf Nasen, die dies vielleicht gar nicht erschnüffeln sollen. Oder das Haustier reagiert empfindlich darauf, die Kleidung soll nicht nach Weed riechen, man will entspannt auf der Arbeit buffen, eine schwangere Frau befindet sich im Umfeld. Oder auch der Fahrer zur Disse will auf keinen Fall Rauch einatmen und zwingt seine Freunde irgendwo anders zu buffen. Es gibt dutzende Gründe, warum der Cannabisgeruch ein Problem ist. Dieses Problem habe ich in besagtem Artikel erörtert.
Die Resonanz darauf war auf den Social Media Kanälen und in den E-Mails gut, nicht auffällig gefragt, keine weiteren Fragen oder auch Kritik. Ein recht solider Artikel über meine Sichtweise zu dem Thema. Ein paar Tage später eine Mail. Auf Englisch und dann noch aus Slovenien. Ich kann Englisch, bin cool mit Slovenien, aber irgendwie mag ich keine E-Mails auf Englisch lesen. Ich bin ein von Spam geprägtes Internetopfer. Ist natürlich Schwachsinn, aber mein Unterbewusstsein hat es so abgespeichert.
Ich lese die Mail trotzdem. Der Inhaber von 420 Purifier schreibt mir, wegen meinem Artikel über den Cannabis Geruch.
Er hat die Lösung für das olfaktorische Problem. Ich habe die Idee sofort gefeiert. Ihr müsst verstehen, ich habe große Probleme, wenn ich kiffen will. Der Geruch war zuletzt in meiner Berliner Wohnung immer ein großer Abfuck. Mehrfamilienhaus, 3. Etage, Balkon, spießige Nachbarn. Gut, die Polizei kommt nicht vorbei wenn jemand kifft, aber vielleicht ja doch? Denn ich habe in den letzten 4 Jahren in dieser Wohnung sehr, sehr oft gebufft. Ich habe Polizei-Paranoia. Die haben mich schon zu oft gemobbt in meinem Leben. Ich will die auf Abstand halten. Und die schon gar nicht wegen dem Geruch von meinem Joint auf der Matte stehen haben.
Der 420 Purifier ist Made in Slovenia. Klingt in meinen Augen irgendwie interessant, besonders wenn man die Qualität der Box begutachtet. 7,5 Kilo wiegt die Box. Hat eine geniale Haptik. Haptik geht bei vielen billigen Produkten immer verloren. Sie ist massiv. Könnte auch aus dem Hause Elie Bleu sein. Etwas das man gerne in sein Haus, Penthouse, Wohnung oder auch Wohnwagen stellt. An den Strom muss der 420 Purifier. 230 Volt braucht er. 41 Watt Leistung hat der Brummer. Edelstahl ziert die Front. Gebürstet. An der linken Seite das Logo, das hervorgehoben ein paar Millimeter heraussteht.
Auf der rechten Seite leider ein Plastikschalter, hätte mir auch hier Metall gewünscht. Auf der oberen Seite der Auslass, der wiederum in Metall gefasst ist. So massiv, wertig und doch diskret. Man will wissen, was die Box kann. Jeder der sie sieht, möchte mehr darüber erfahren. Ein Design das ein wenig an einen Lautsprecher erinnert. An einen von Bose aus den 90igern, als es noch diese geilen Boxen gab. In dem 420 Purifier sind Aktivkohlefilter und ein Lüfter, die den Geruch vom Grasrauch filtern sollen.
Nun stelle ich den 420 Purifier auf die Probe.
Ich hoffe so sehr, das die Box auch wirklich funktioniert, da ich so gerne loben möchte, weil es ein wunderschönes Produkt ist, das mir wirklich Lebensqualität bieten kann. Ich schalte die Box an. Der Ventilator läuft, man hört ihn. Habe den Dübel im Mundwinkel, stark riechendes Kush, pur, Härtetest. Eine neutrale Person, die den Geruch überhaupt nicht mag, setze ich 1 Meter daneben. Zündung. Ich rauche wieder einen Joint, obwohl ich im Urlaub nicht buffen wollte, hat ja super geklappt mit den Vorsätzen. Ich puste in die Box, man sieht wie der Rauch von der Box angesaugt wird. So wie von einem gigantischen Miele Staubsauger. Puff, Puff, Puff. Ich schaue die neutrale Person an, ich hoffe sie riecht nichts. Härtetest Bedingungen eben. Habe ich dem 420 Purifier zu viel zugetraut? Keine entgleisenden Mimiken bei der Testperson zu sehen. Die Box lüpt! Sie lüpt!
Der Joint kickt. Ich lehne mich zurück, rauche fertig. Ein ganz, ganz leichter Cannabisgeruch wird von der Testperson wahrgenommen. Ich frage genauer nach. Die Person die sonst kein Weed riechen mag, findet es nicht schlimm, da kaum etwas zu riechen sei. Ich muss es selbst überprüfen. Ich drücke den Joint aus, schalte die Box ab und gehe raus. An die frische Luft, durchatmen, was zu trinken holen, ein paar lockere Sprüche klopfen. Meine Nase erriecht es sofort, wenn irgendwo gekifft wurde. Ich gehe zurück in den Raum. Man riecht etwas, aber nicht das es ein Joint war. Oder doch? Schwer zu sagen. Es war ein purer, dicker Joint. Und die Fenster waren zu. Kein Luftzug hat den Raum durchquert. Man weiß zwar das hier irgendwas passiert ist, aber um Welten besser als pur und ohne Box.
In der sehr schicken und verständlichen Betriebsanleitung, kann man den Wirkungsgrad einschauen. Wenn man aus 30cm Entfernung vor der Box den Grasrauch reinpustet, dann liegt der Wirkungsgrad bei 95% und bei 50cm Abstand bei 80%. Ich war bis zu einem Meter mit dem Joint entfernt. Also Härtetest und ich denke, das die Box nie 100% des Rauches „einsaugen“ kann. Aber bis zum Nachbarn schafft es der Rauch nicht mehr. Und darauf kommt es mir an! Der 420 Purifier kostet 197€ und es gibt ihn in 4 verschiedenen Farben, beziehungsweise Holz Verkleidungen. In der Premium-Holz Variante liegt er bei 227€.
Es gibt nur 2 kleine Dinge, die ich mir in der 2.0 Version von dem 420 Purifier wünschen würde. Erstens: Der An-/Ausschalter aus Metall. Zweitens: Der Lüfter müsste etwas leiser sein. Ansonsten habe ich nichts zu meckern.
Fazit 420 Purifier
Ich werde die Purifier Box an die Wand schrauben, und einen Sessel daneben stellen, mit Hocker, Tisch und Minibar und irgendwo ein Bild von Helmut Newton. Gepaart mit der Storage Box von Praise, der Seedo in der Ecke und einen Humidoor von Elie Bleu. Wie so ein Nobelkiffer. So langsam wird der Bereich Interieur für den Nobelkiffer (eine CR Wortkreation) richtig interessant. Immer mehr hochwertige und lösungssorientierte Produkte erblicken das Licht der Welt und erscheinen auf dem Markt. Für mich eine pure Freude, da ich solche Produkte mit als erstes sehen und testen darf, und der 420 Purifier ist eines der wenigen Produkte, die es hier auf cannabis-rausch.de geschafft haben.
PS: Auf unserem Instagram Account habe ich ein längeres Video zum 420 Purifier gemacht (IGTV). Dort seht ihr wie gut die Purifier Box funktioniert. [Video]
Nette Idee. Aber wie so häufig sind solche Sachen maßlos überteuert. Für 217 Euro kann man sich auch gleich nen Prima Klima Aktivkohle Filter + Ventilator kaufen. Halber Preis. Allerdings weniger stylisch.