Da sitzt man ganz relaxt unter einer Palme, in der Hand eine Trink-Kokosnuss und ließt die News, als einem plötzlich vor Schreck fast der Vape-Pen aus dem Mundwinkel flutscht. In den USA sind 18 Menschen wegen Vaping gestorben. Über 1000 Menschen sind erkrankt. (Stand Anfang Oktober 2019)
Die Todes- und Krankheitsfälle erstrecken sich über das gesamte Land und es scheinen immer mehr zu werden. Seit März diesen Jahres treten die Erkrankungen auf. In den meisten Fällen, mussten die Menschen nach dem Vapen von THC-haltigen Liquids behandelt werden. Ein kleiner Teil der Patienten gab an, nur Nikotin Liquid gevaped zu haben. Die unumstößliche Gemeinsamkeit jedoch: Das Inhalieren aus der Kartusche.
In 48 US Bundesstaaten sind zur Zeit 1080 Menschen betroffen. Bereits 18 Menschen aus 15 Staaten sind an den Folgen verstorben.
Das Center für Disease Control gibt an, dass aktuell jede Woche rund 275 weitere Menschen als Patienten hinzu kommen. Die Hälfte der Neuerkrankungen der letzten 2 Wochen, mussten ins Krankenhaus eingewiesen werden. Die Symptome lassen sich als Inhalationsverletzung beschreiben und beinhalten Schmerzen in der Brust, schwere, kurze Atmung und Ermüdungserscheinungen.
Zur Zeit ist die Food and Drug Administration in Amerika damit beschäftigt diverse E-Zigaretten, Vaping Geräte, Liquids und Inhaltsstoffe zu untersuchen und analysieren. Jedoch konnte bisher noch nichts als Ursache für die Erkrankungen ausfindig gemacht werden. Größtenteils beschränken sich die Untersuchungen auf THC-haltige Vaping Produkte. Da es aber auch Fälle gab, in denen ausschließlich Nikotin vaporisiert wurde, lautet der Rat der Behörde am besten auf jegliche Vaping Produkte zu verzichten.
Mit dem Dampf der E-Zigarette gelangen feinste Partikel bis tief in die Lunge und lagern sich dort ab. Die Folgen können Husten, Entzündungen und eine verringerte Lungenfunktion sein. Aktuelle Studien belegen, dass die durch das Dampfen ausgelösten Entzündungen in der Lunge langfristig zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) führen können
NDR.de
Es könnte zudem sein, dass mehrere Produkte oder Inhaltsstoffe Lungenschäden verursachen.
Aufgrund der verschiedenen Arten von Schäden an den Lungen der Patienten, muss auch nach mehr als einer einzelnen Ursache gesucht werden. Während einige Ärzte von Verstopfungen und Entzündungen in den Lungen ihrer Patienten sprechen, womöglich durch Öle in den Vaping Liquids, berichten andere von chemischen Verbrennungen im Lungengewebe wahrscheinlich durch giftige Gase.
Die Schäden sind in den meisten Fällen so schlimm, das unklar ist, ob sich die Betroffenen jemals vollständig davon erholen werden. Die Verbrennungen im Lungengewebe erinnern Ärzte an den ersten Weltkrieg, wo Soldaten solche Verletzungen durch Senfgas-Angriffe davon trugen.
In den letzten Tagen taucht vermehrt ein Name auf, wenn Patienten gefragt werden, welches Produkt sie inhaliert haben.
Und zwar der Name „Dank“. Eine weit verbreitete Vape Kartusche in der Cannabis Szene, jedoch keine lizenzierte Marke auf dem US Markt. Auch beim örtlichen deutschen Instagram Dealer erhältlich. Dank – nach dem Slangwort für hochprozentiges Cannabis – ist ein Untergrund Produkt. Eine Marke, die nirgendwo offiziell registriert, oder als Firma angemeldet ist. Die Produkte sind nicht legal erhältlich und nicht offiziell getestet. Sie sind hausgemacht, haben eine farbenfrohe Verpackung und tragen Namen wie Cherry Kush oder Blue Dream.
Jedoch muss die Untergrund Marke nicht selbst für die Erkrankungen verantwortlich sein. Leere „Dank“-Verpackungen und Kartuschen können sowohl online auf chinesischen Internetseiten, als auch in Shops in Downtown Los Angeles gekauft werden. Auch auf Ebay DE lassen sich leere Kartuschen kaufen.
Wer immer also möchte, kann jedes erdenkliche Zeug in diese Kartuschen abfüllen und verkaufen. Und das zum günstigen Preis. Denn die beliebten Verpackungen kosten gerade einmal wenige Cents. Auch das Endprodukt ist wesentlich günstiger, als die offiziellen, legalen Produkte in den Dispensaries in den USA. Ca. 20 Dollar kostet ein Gramm des Dank-Liquids. Das ist etwa ein Drittel von dem was man in einer Dispensary bezahlt.
Wir bleiben dran an dem Thema. Bis dahin, passt auf, was ihr konsumiert.