Sens media stellt sich uns!
Berlin, Ende August. Das Wetter und der Straßenverkehr zeigen sich heute von seiner guten Seite! Ich bin eh viel zu spät dran, denn mit meinen Schuhen war ich in eine der unzähligen Tretminen gelaufen. Also mussten die Schuhe wieder auf Vordermann gebracht werden. Scheisse am Schuh ist nicht so sexy. Zurück ins dekadente Cannabis Rausch Büro, dort gaben mir meiner Oompa Loompas neue Schuhe und entsorgten die alten.
Dann ging es von West Berlin, ab in den Osten, zu sens media, die sich in der Nähe der Warschauer Straße ein unfassbar geiles Büro zugelegt haben. Vorher war das Team in einem Berliner Keller einquartiert.
Es scheint ein Ärztehaus zu sein und ganz oben, on top ist sens media mit seinen 20 Angestellten.
Treppe ist für mich keine Option, also zack den Fahrstuhl bestellt. Im 5. OG öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und Janika begrüßte mich mit einem leicht geschockten Blick. Was daran liegt, das ich neuerdings ein miesen Irokesen trage, der auf meine 2 Meter noch 10 cm obendrauf legt.
Schnurstraks ging es in das Büro von Janika, die nicht nur Chefredakteurin des in.fused Magazin ist, nein sie ist auch noch Geschäftsführerin von sens media und das mit zarten 29 Jahren.
Janika wirkt freundlich und bestimmt, sie ist lässig angezogen und hat kurzes Haar. Selbst ein Glas Wasser gab es for free. YES!
Nach ein paar technischen Problemen meinerseits (mein iPad hat gestreikt), musste Janika mir meine Fragen noch ausdrucken. Etwas peinlich, aber na ja, das Ego hat es gekonnt abgewehrt. Zum Glück hatte ich ihr meine professionellen Fragen schon im Vorfeld zukommen lassen.
Ohne viel Smalltalk legte Janika los. Sie schien sich vorbereitet zu haben, das lobe ich mir doch.
3.2.1. Go!
Janika hat vor dem sens media Ding bei einem anderen Cannabis Medien Unternehmen als Chefredakteurin gearbeitet und ist daher mit der Thematik vertraut. Nun hat sie die Möglichkeit mit sens media ihr eigenes Magazin (in.fused) auf die Beine zu stellen. Daraufhin musste ich ihr ein kleines Kompliment für die erste Ausgabe vom Magazin machen. Das Cover war episch, und hat zu Recht mehrere Preise abgestaubt. Leider ist das Cover der zweiten Ausgabe, na ja eher nicht so ansprechend. Aber okay, vielleicht wird es bei der dritten Ausgabe wieder besser.
Janika und das sens media Team versuchen, die Medienwelt weg vom Klischee Kiffer zu bringen. Dies klappt bei einigen Formaten auch recht gut, bei dem Magazin haben sie es beispielsweise geschafft. Es erinnert nicht an die Szene-typischen Grafiken mit vielen Buds und bunten Farben. Mit ihrer Arbeit möchte sie den Mainstream erreichen und zeigen, das Cannabis als Medizin und Rohstoff sehr viel mehr kann, als man es von den gestrigen Medien kennt.
Die medizinische Aufklärung liegt ihr hier besonders am Herzen. Sie bekommt von den Lesern ein super Feedback, diese können nun mit dem Magazin zu ihrem Arzt gehen und auch ihn aufklären. Ach, wie schön.
Allgemein versucht sie immer wieder das Gespräch in Richtung Medizin zu rücken. Ihrer Meinung nach, gibt es hier noch zu viele Probleme. Die Ärzte wissen nicht, wie sie mit Patienten umgehen sollen, da sie dies auch nicht in ihrem Studium lernen. Das möchte sie unter anderem mit dem Magazin ändern.
Zuviel Gras
Medikamentenmissbrauch wurde sens media mal vorgeworfen, wie man zum Beispiel auf Facebook nachlesen kann. Ist es eine Verherrlichung von Cannabis, wenn ein Patient genüsslich seinen Joint raucht? Janika erklärt es mir recht gut. Sie sagt, wenn Menschen täglich auf ihre Medizin angewiesen sind und diese ständig zu sich nehmen müssen, gehört sie automatisch zum Lifestyle. Früher wurde Cannabis nur als Droge angesehen, dass es jetzt auch als Medizin anerkannt wurde, ist großartig. In einigen US-Bundesstaaten wurde Cannabis auch als Genussmittel legalisiert, also noch einmal anders kategorisiert. Letztendlich handelt es sich um eine Pflanze, die so oder so von Menschen bewertet werden kann. In Deutschland fehlt dafür einfach noch die Aufklärung, wie sie sagt.
Da muss das sens media Team noch sehr viel Aufklärung betreiben, bevor es verstanden wird.
Das Herz von sens media schlägt für Hanf. Darum möchten wir ihn am liebsten der ganzen Welt vorstellen. Er ist nämlich ziemlich eindrucksvoll: multitalentiert und wunderschön, manchmal zart, manchmal stark. Unnachgiebig, wenn es sein muss. Crazy hin und wieder. Und kochen kann man auch mit ihm. Quelle: sens media
Money Money Money
Des Öfteren wurde mir gesagt, dass sens media fett im Cannabis Business in den USA ist. Klar, musste Janika mir auch diese geschickt verpackte Frage beantworten. Leider war die Antwort ziemlich langweilig. An den Gerüchten ist nichts dran. Wäre sicher mehr als interessant geworden.
YouTube
Sens media hat neben dem Magazin noch 5 YouTube Kanäle. Um einen der YouTube Kanäle kümmert sich der Geschäftsführer Rüdiger, der selber Koch ist. Das Format heißt sens cusine, leider ist eines der besten Formate nicht sonderlich ausgebaut. Das liegt daran, dass Rüdiger einfach zu wenig Zeit hat. Schade, zumal Rüdiger, den ich auch kurz treffen konnte, ein sympathischer Mann zu sein scheint.
Es kümmern sich 2 Angestellte nur um das schneiden der Videos. Wenn ich 2 Angestellte hätte die Videos schneiden, puh, dann würde ich das ganze Game auf den Kopf stellen :D.
Allgemein kann es gut sein, das einige Formate wieder verschwinden. Oder ganz neue Formate auf YouTube entstehen. Sens media befindet sich noch in einer Findungsphase. Das gesamte Team muss gucken, was bei den Menschen ankommt und was eher nicht so. Ich finde es spannend, gerade am Anfang sind Unternehmen/Start-ups immer am interessantesten.
Meiner Meinung nach sind die Formate noch zu langweilig, daher lassen sich auch die wenigen Klicks erklären. Wenn ich nur ein 1/10 der Möglichkeiten hätte, würde alles durch die Decke gehen. Aber alles braucht seine Zeit. Daher finde ich es spannend zu sehen, was sens media aus den Möglichkeiten macht.
Mainstream
Janika merkt das Cannabis immer mehr in den Mainstream rückt. Die Menschen wollen sich informieren und sie findet, dass Cannabis mehr in den Mainstream rücken muss, um für die breite Gesellschaft greifbarer zu werden. Sens media will nicht nur die überzeugten Cannabis Fans ansprechen, für die Dauerstoner Formate im Programm sind. Wie Der Micha, oder Green Germany. Darüber hinaus will sens media sich bewusst an den Mainstream richten und an Leute, die bisher wenig mit Cannabis zu tun hatten.
Sens media will es nicht allen Recht machen, was auch schwer ist, wenn man die breite Masse erreichen will. Allgemein scheint es laut Aussage von Janika nur wenig Gegner zu geben, Kritik kommt vereinzelt aus der Cannabis Szene. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Zum Glück habe ich nur Fans 😀
Sens media will Lifestyle sein und anders sein. Die Berührungsangst mit dem Thema Cannabis soll den Menschen genommen werden. Nicht so wie auf Cannabis Rausch, wo „Clickbaiting“ zum guten Ton gehört. Quasi ist sens media das einzige Medienunternehmen, das den Greenhorn mit Cannabis vertraut macht.
Sens Hemp Festival
Sens media macht ja quasi alles. Klar, dass sie da auch ein zweitätiges Festival starten. So wie es etablierte Rocker Clubs zum Ende der Saison (end of season) machen, macht auch sens media ein dickes Festival in der Columbia Halle in Berlin. Janika fragte mich, ob ich auf die Gästeliste möchte. Sie wusste allerdings nicht, dass meine Cannabis Rausch Gang mich schon auf die Gästeliste gebracht hat. (Nie vergessen, Cannabis Rausch ist überall).
Musiktechnisch ist es meiner Meinung nach ganz interessant, auch wenn keiner meiner Lieblingsrapper da ist. Okay, Frauenarzt und B-Tight sind da. Aber den Rest kenne ich nicht wirklich, aber vielleicht Spotify. Ich muss die Tage mal abchecken, was da so geht.
Events sind jetzt nicht so mein Ding, aber die Live Acts sind echt interessant. Und es geht ganze 2 Tage! Wenn auch noch ein Basketballkorb am Start ist, komme ich definitiv vorbei.
So, ich will nicht zu viel von dem Event schreiben, das mache ich vielleicht in einem extra Artikel.
Hier bekommt ihr die Tickets: drück mich du Lümmel*in
Ende
Es war schön, eines der Gesichter hinter sens media kennenzulernen. Mal sehen, ob es mein letzter oder nur der erste Besuch war. Allgemein finde ich die Arbeit von sens media gut, dennoch ist das Konzept noch ein wenig in den Kinderschuhen.
Was haltet ihr von Unternehmen wie sens media? Braucht Deutschland mehr Unternehmen, die sich für Cannabis einsetzen? Oder soll das lieber die Politik machen?
Zur Website von sens media: drück mich hart!