Die Gärtner-Saison beginnt langsam wieder. Deswegen gibt es wie jedes Jahr einen Überblick über die wirklich hilfreichen Tipps und Produkte zum Thema Outdoor Anbau. Da wir in Deutschland leben, möchte ich vorab sagen, dass der Anbau von Cannabis komplett verboten ist für den privaten Gebrauch. Dieser Artikel richtet sich daher nur an unsere Nachbarländer, wo der Anbau von Cannabis für den privaten Gebrauch legal ist. Ich weiß im Herzen, dass ihr die richtige Entscheidung zum Anbau von Cannabis treffen werdet.
Ich bin in jeder Facette vollkommen vom Outdoor Anbau überzeugt. Die Sonne kann selbst die beste LED nicht toppen. Um eine gute Outdoor Saison zu erleben, muss man nur ein paar kleine Dinge beachten, um so im Spätsommer oder Herbst eine ordentliche Ernte einzufahren. Doch was braucht man genau? Etwas Dünger, ggf. Töpfe, bisschen gute Erde, den richtigen Monat und natürlich eine gute Genetik.
Fangen wir beim richtigen Zeitpunkt an.
Die ersten Wochen im Leben deiner Cannabispflanze sind elementar wichtig. Das Wetter ist in Deutschland recht beständig und dank der jahrzehntelangen Statistiken, die von Wetter Stationen erstellt wurden, auch relativ berechenbar. Ich kann die Website wetter.de oder wetter.com sehr empfehlen, da man dort die regionalen Temperaturminimums und Maximums im Durchschnitt nachprüfen kann. Warum ist das so wichtig? Eine Faustregel besagt, dass eine Cannabispflanze ihre Wachstumsphase bei unter 10 Grad Celsius einstellt. Das wollen wir aber nicht, denn sie sollen ja gerade in den ersten Wochen sehr groß werden, damit sie in der Blütephase genügend Triebe gebildet hat, um dort die dicken Blüten zu produzieren. Mitte März kann man anfangen die Samen auf der heimischen Fensterbank keimen zu lassen. Der März und auch der April können jedoch noch etwas zu früh sein, da nicht selten in diesen Monaten für einige Wochen die Temperaturen nochmals weit unter 5 Grad Celsius sinken. Dennoch sollte man die Samen im späten März oder spätestens Mitte April keimen lassen, um so die volle Pracht der Sonnenstunden mitnehmen zu können. Natürlich kommt es darauf an, für welche Genetik ihr euch letztendlich entscheidet, aber dazu weiter unten mehr. Sobald ihr im Wettertrend erkennen könnt, dass die Temperaturen nicht mehr unter 10 Grad Celsius fallen, können die kleinen Stecklinge raus an die frische Luft. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.
Dünger und Erde für deine Outdoor Pflanzen
Ich will um dieses Thema jetzt keinen großen Aufriss machen. Ja, man braucht Dünger und ja, man braucht gute Erde. Man braucht jedoch weder Dünger noch gute Erde, wenn man die Pflanzen nur als Faser-Spender verwenden möchte. Wer jedoch gute, stabile Pflanzen mit prächtigen Blüten produzieren will, kommt weder um Dünger noch um die gute alte Erde herum. Ich bin seit ein paar Jahren vollkommen von All-in-One Düngern überzeugt, besonders für den Outdoor Grow. Letztes Jahr konnte in den FLO Dünger (5 Liter Dünger für 50 €) für Tomaten nutzen. Das schöne an diesen All-in-One Düngern ist, dass man sie nur zum Start unter die Erde mischen muss und das war es dann auch schon. Die neuen All-in-One Dünger versorgen deine Pflanze über den gesamten Lebenszyklus mit Mikronährstoffen, Wurzel-, Wachstums- und Blütestimulatoren, Enzymen, Humin- und Fulvinsäuren, Aminosäuren, Silikaten und CalMag. Also alles was deine Babys brauchen. Ich erachte dies als einen absoluten Vorteil, da man keinen Dünger-Plan aufstellen muss und sich nicht mehr fragen muss, ob der Pflanze etwas fehlt.
Zum Thema Erde kann ich die gute alte BioBizz Erde (7-14 €)empfehlen. Hier kann man auch schon eine komplett fertig gedüngte Erde Namens „BioBizz All-Mix“ empfehlen, dann spart ihr euch sogar den All-in-One Dünger. Ansonsten den absoluten Klassiker „BioBizz Light-Mix“. Ich werde übrigens nicht für diese Produktvorschläge bezahlt. Das ist eine lieb gemeinte Produktempfehlung. Aber mal ganz unter uns. Es reicht oftmals auch die billige Baumarkt Erde ohne Zusätze, für diesen Tipp würden mich jetzt bestimmt einige Gärtner verprügeln, aber es funktioniert in den meisten Fällen einwandfrei. Doch wer es ernst meint, verzichtet natürlich auf Erde aus dem Baumarkt.
Ich persönlich finde selbst hergestellte Erde mit dem FLO Dünger die beste Variante. Wie man seine eigene Growerde super einfach zu Hause herstellen kann, werde ich in den nächsten Wochen ausführlich erläutern. Ein super einfacher und dennoch kaum eingehaltener Tipp von mir: BITTE HALTET EUCH ANS DÜNGESCHEMA VOM HERSTELLER! Oft wird zu viel gedüngt und die Pflanzen gehen ein. Keep it simple.
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Brauche ich Töpfe für meinen Outdoor Grow?
Ja und Nein. Wer einen guten Mutterboden sein eigen nennt, braucht keine Töpfe. Es wäre so dermaßen doof im Falle eines guten Mutterbodens Töpfe zu nehmen. Warum? Die Hauptwurzeln können bis zu 2,80 Meter tief in den Boden wachsen und auch die Nebenwurzeln werden bis zu 90 Zentimeter lang. Das ermöglicht der Pflanze auch im Hochsommer ausreichend Nährstoffe und Wasser in die Triebe zu pumpen. 2018 haben wir alle erlebt wie trocken ein Sommer sein kann. Töpfe haben immer den Nachteil, dass sie gerade im Sommer schnell austrocknen. Das Volumen vom Topf ist eben begrenzt. Gute, große Töpfe kosten auch eine menge Geld, besonders wenn man 5 oder mehr Pflanzen im Garten stehen hat. Je mehr Platz das Wurzelwerk hat, desto prächtiger kann die obere Biomasse wachsen und gedeihen. Jedoch kann man mit der gewählten Topfgröße die Biomaße der Cannabispflanze bestimmen. Wenn man also keinen Cannabisbaum in seinen Garten haben möchte, ist die Mutterboden Variante doof, da die Pflanze dann auch mal je nach Genetik 2, 3, oder 4 Meter hoch werden kann. Es ist also ganz individuell, welche Variante man nutzen möchte.
Wer trotzdem den Mutterboden nehmen möchte, sollte ein 50-80 Zentimeter tiefes Loch schaufeln und diese mit beispielsweise BioBizz Erde auffüllen um so ein gutes Medium für die Pflanze bereit zu stellen. Aber ACHTUNG: Es kann sein, dass der Mutterboden zu „hart“ ist und die Wurzeln nicht durch den Boden kommen. Daher besteht durchaus die Gefahr, dass die Pflanzen zu klein bleiben. Mutterboden ist nur dann eine schöne Variante, wenn man die Beschaffenheit des Bodens kennt. Und sich die Mühe machen möchte. Ich persönlich finde es einfach schöner.
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Wer Outdoor anbaut und sich für Töpfe entscheidet, sollte keine Plastiktöpfe nehmen, wenn die Pflanzen an einem windigen Platz stehen. Denn je größer die Pflanze wird, desto größer wird die Gefahr, dass bei einem kräftigen Wind die Pflanze samt Topf umfällt, dies kann die Pflanze stark beschädigen. Ihr glaubt gar nicht wie oft Cannabispflanzen dem Wind zum Opfer fallen. Im örtlichen Baumarkt findet man aber schwere Töpfe, die für ´nen schmalen Taler zu erwerben sind.
Wer den Luxus hat seine Pflanzen im Mutterboden wachsen zu lassen, sollte diese Variante in Anspruch nehmen, aber Töpfe sind auch keine schlechte Variante. Für Anfänger die den Mutterboden nicht kennen auch die bessere Wahl. Achtet bei den Töpfen jedoch darauf, dass genügend Wasser ablaufen kann, nicht das die Pflanze vor lauter Wasser im Topf erstickt und stirbt. Ja, auch Pflanzen können ersticken, besser gesagt ertrinken. Airpots können hier eine gute Alternative sein.
Ein absoluter Geheimtipp: Kauft euch „Scrog“-Töpfe. Diese Töpfe sind mit einem Netz ausgestattet die der Pflanze ermöglichen mehr Triebe zu bilden, damit kann man seinen Ertrag um einiges steigern! Kostenpunkt: 14€ pro Topf.
Was ist die beste Outdoor Variante?
Für den heimischen Outdoor Grow kommen wohl nur zwei Oberkategorien in frage: Feminisierte Seeds und Autoflowering Seeds. Reguläre Seeds, sprich wo weibliche und männliche Pflanzen aus den Seeds entstehen können, sind für eine Session nichts, gerade für Einsteiger wird das rechtzeitige trennen der männlichen und weiblichen Pflanzen eventuell zu „schwierig“. Denn wenn eine männliche Cannabispflanze in der Nähe einer weiblichen Pflanze ist, kann man keine dicken, saftigen Blüten ernten, um das mal ganz vereinfacht auszudrücken. Die Kosten für Seeds sind sehr unterschiedlich. Für knapp 30 € bekommt man 10 gute Seeds.
Ich bin im Outdoor Bereich ein absoluter Fan von den sogenannten „Autoflowering“. Diese Genetiken haben den Vorteil, dass der gesamte Lebenszyklus in der Genetik steckt und sie von ganz alleine in die Blüte geht, unabhängig von Beispielsweise einer feminisierten Sorte. Bei den Autoflowering sind die Sonnenstunden am Tag erstmal sekundär, anders wie feminisierten Sorten die eine bestimmte Sonnenstunden am Tag brauchen um in die Blüte zu gehen. Im Jahr 2019 sind die Autoflowerings eine wahre Wucht was den Ertrag und auch die „Robustheit“ betrifft. Diese Genetik hat den Vorteil, dass sie sehr viel schneller zu ernten sind, teilweise sogar viele Wochen früher, als die vergleichbare feminisierte Schwester. Dies hat den Vorteil, dass man sogar 2 entspannte „runs“ in der Gärtner-Saison durchlaufen kann. Dies geht bei feminisierten Sorten nicht. Ein weiterer Vorteil ist, das sie oft sehr viel kleiner und kompakter wachsen, was gerade auf dem Balkon oder der Terrasse ein guter Vorteil ist, da diese nicht so riesen groß werden.
Die Erträge liegen meist etwas unter den feminisierten Sorten, aber sind sehr dankbar und einfach groß zu ziehen, da man nichts weiter machen muss. Feminisierte Cannabissorten sind für viele jedoch die bessere Wahl, da man mehr an ihnen beeinflussen kann. LST funktioniert bei Autoflowering nur sehr bedingt, da sie nicht so viel Freiheit in ihrer Genetik haben wie eine Feminisierte. Der Unterschied zwischen diesen beiden Genetiken liegt eigentlich nur darin, dass eine Autoflowering ein fest vorgeschriebenes „Schicksal“ hat und eine feminisierte ein frei wählbares Schicksal hat. Ich würde Einsteigern und Fortgeschrittenen eher zu Automatics raten, da man auch entspannt 2 Durchgänge planen kann und somit kann man mehr Sorten anbauen. Ich stelle alle paar Wochen super Genetiken vor. Die größte Auswahl zum Thema Cannabissamen mit unzähligen Bewertungen zur jeweiligen Sorte bietet der Onlineshop „Zamnesia„. Es gibt natürlich auch noch viele weitere Samenshops, jedoch bietet Zamnesia so gut wie alle Samen an und die Website und der Kundenservice sind einfach nur Klasse. Meine ehrlich Meinung, ich werde auch hierfür nicht bezahlt 😉
Fazit:
Es braucht nicht viel um Cannabis erfolgreich in der neuen Saison anzubauen. Macht euch nicht zu viel Stress, für unter 120 € kann man gute 10 stabile Sorten anbauen. Man sollte sich im Vorfeld nur gut überlegen, was man genau von seinem Grow erwartet und welches Setup man für seine Pflanzen bereit stellen kann. Wer einen Garten sein eigenen nennen kann, wird dieses Jahr extrem viel Freude haben und kann mit minimalen Mitteln Kilos ernten, ohne einen wirklichen Aufwand zu betreiben. Wer im Mutterboden anbauen kann, der kann seine Pflanzen auch gerne mehrere Wochen alleine lassen. Alle die im Topf anbauen und dennoch in den Sommerferien vereisen wollen, sollten sich Gedanken über ein einfaches Bewässerungssystem machen, das es schon für ein paar Euros gibt. Bitte vergesst nicht, dass der Anbau von Cannabis in Deutschland verboten ist und je nach Bundesland zu tiefgreifenden Konsequenzen führen kann. In diesem Sinne, versteckt eure Pflanzen gut und betet für viele Sonnenstunden, stets einen leichten Wind für dicke Seitentriebe und einen dicken Hauptstamm.
Sehr schön geschrieben. Ich kannte zwar fast alles schon aber es ist immer wieder gut vor dem Start der neuen Saison das Wissen wieder aufzufrischen 🙂
Greetz,
Mr. Haze Amaze