Cannabis ist wohl einer der effektivsten Katalysatoren zwischenmenschlicher Beziehungen. Cannabis fördert gemeinsames Lachen, gemeinsame Expeditionen in Natur und Großstadtdschungel – und natürlich Freundschaften. Das gemeinsame Rauchen eines Joints schweißt zweifellos zusammen und zieht andere Grasliebhaber durch den betörenden Duft der getrockneten Blüten nahezu magisch an.
Auf diesen Erkenntnissen beruhend, habe ich Meister Ganja auch in meiner Beziehung einen festen Platz gewidmet. Wie das insgesamt so läuft, könnt ihr gerne hier nachlesen.
In diesem Artikel soll es aber ausschließlich um die Korrelationen zwischen Cannabis und Sex gehen, also los.
Cannabis und Sex: Wie lange läuft das schon?
In Indien wurde Cannabis schon vor 3000 Jahren als Aphrodisiakum, Lustmacher, verwendet. Die alten Inder haben schon damals zahlreiche Rezepte zur Verlängerung der Erektion und Intensivierung des weiblichen Orgasmus entwickelt. Dabei spielte Cannabis stets eine elementare Rolle. Aber warum das alles? In der altindischen, mystischen Religion Tantra war das Herauszögern der zwischenmenschlichen Verbundenheit ein sehr hohes Ziel. Endlose Orgasmen ohne die eigentliche Ejakulation galten als absolutes Ideal. Die damaligen Liebhaber sollten sich ihren Orgasmus über einen Zeitraum von sieben bis acht Stunden verdienen – Cannabis wurde hierfür als der benötigte Orgasmus-Hemmer genutzt.
Nach diesem Ausreißer ins alte Indien möchte ich dich jetzt wieder in die Moderne mitnehmen. Denn 2017 ist ein glanzvolles Jahr für die Cannabis-Welt. Kalifornien und Kanada haben sich entschieden, im kommenden Jahr 70 Millionen Menschen den legalen Zugang zu Cannabis zu gewähren. 70 Millionen Menschen abzüglich der Minderjährigen haben also in Kürze die Möglichkeit, ganz legal Cannabis in die Schlafzimmer einkehren zu lassen und damit zu experimentieren.
Was sagen die Studien?
Gesicherte Fakten über die Zusammenhänge von Sex und Cannabis gibt es aber auch jetzt schon. Laut einem Artikel der Universität Stanford hat Dr. Michael Eisenberg, Assistenzprofessor für Urologie an der Universität Stanford, viele Patienten mit Schlafzimmer-Problemen gehabt und sich daraufhin der Problematik mit Befragungen genähert und verschiedene Einflüsse untersucht. Entgegen seinen Erwartungen hat sich ergeben, dass die Probleme im Bett deutlich weniger auftraten, je häufiger die Probanden Cannabis konsumierten. Untersucht wurden mehr als 50.000 US-Amerikaner im Alter von 25 bis 45 Jahren.
Unabhängig von Alter, Herkunft, Einkommen, allgemeiner Gesundheit oder Familienstand haben Menschen, die sich zu regelmäßigem Cannabis-Konsum bekennen, 18 Prozent mehr Sex als die Vergleichsgruppe, welche nicht kifft!
Eisenberg betont aber zugleich, dass das Thema Cannabis und Sexualität noch sehr wenig erforscht ist. So ist nicht alles Gold was glänzt, wenn man die Libido-steigernde Wirkung von Cannabis betrachtet. Denn es existieren auch Berichte über Erektionsstörungen und reduzierte Spermien-Zahl in Zusammenhang mit regelmäßigem Cannabis-Konsum.
Außerdem sollte eins klar sein: Nur weil du jetzt gleich anfängst, jeden Tag 2-3 Gramm wegzuzischen, heißt das noch lange nicht, dass du dich nächste Woche vor potenziellen Sexpartnern gar nicht mehr retten kannst.
Wie schlägt sich Cannabis in Bezug auf Sex in meiner echten Welt?
Ich persönlich habe meinen ersten Kuss auf einem high-Level erlebt. Und tatsächlich: Der Kuss war der absolute Wahnsinn! Cannabis schärft ja bekanntlich die Sinne, aber das echte Erleben ist dann doch noch eine Ecke krasser, als man sich das vorstellt. Ich habe jede noch so kleine Erhebung oder Struktur der Lippen und Zungen gespürt und die Zeit schien wie stehenzubleiben.
Beim Sex an sich kann Cannabis auch seine Stärken perfekt ausspielen. Natürlich kommt es im konkreten auf die Sorte an, aber gerade mit einem leicht Indica-lastigen Hybrid wie Gorilla Glue habe ich bisher richtig gute Erfahrungen machen können. Der Indica-Anteil sorgt dafür, dass das sexuelle Erlebnis wie in einem Traum vor deinen Augen abläuft. Manchmal träumt man sich in eine lilabunte Welt voller Fantasie-Gestalten, manchmal fühlt man sich einfach nur eins mit seinem Partner. Die Zeit scheint stehen zu bleiben, ich persönlich kann auf Cannabis ewig lang die sexuelle Lust genießen.
Dabei haben mir Erektionsstörungen noch nie Sorgen gemacht, dafür gibt es jedoch ein anderes Manko: Die Spermienproduktion wird nach dem Buffen tatsächlich eingeschränkt, weshalb man den eigentlichen Orgasmus nicht zu wichtig nehmen sollte.
Und damit komme ich zum Anfang und dem indischen Tantra zurück: Tatsächlich steht beim Sex unter Cannabis-Einfluss eine innige, sehr langanhaltende Verbundenheit mit dem Partner im Mittelpunkt, so jedenfalls meine Erfahrungen. Der eigentliche Orgasmus kommt etwas später als sonst, man sollte also etwas Zeit einplanen. Wenn man die Zeit jedoch hat, steht einem wunderbaren Abend oder Morgen mit weniger Netflix als „Chill“ nichts mehr im Wege.
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