Alle 20 bis 35 Tage wieder. Schmerzen, schlechte Laune, psychische Verstimmungen und ein Haufen Blut. Wenn die Hormone verrückt spielen und wir Frauen unsere Tage bekommen, können wir häufig mit uns selbst nicht viel anfangen. Netflix, Kuschelsocken, Eiscreme und Wärmflasche sind nicht zu selten das monatliche Ritual, wenn die rote Flut mal wieder an der Türe klopft. Klingt eigentlich ganz entspannt, wären da nicht auch noch die unausstehlichen Schmerzen, die sich anfühlen, als würde sich jemand an unser Geschlechtsteil hängen…Die meisten Frauen greifen in diesem Fall zu chemischen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen. Auf Dauer und vor allem regelmäßig können diese Arzneien jedoch zu langfristigen Schäden führen. Cannabidiol soll eine geeignete Alternative sein. In einem früheren Artikel haben wir bereits über die Vorzüge von Cannabidiol in Verbindung mit Menstruationsbeschwerden berichtet. Nun soll es aber CBD Tampons geben, welche lokal wirken und dabei helfen sollen, die Beschwerden zu lindern.
„Foria Relief“ die Cannabis Nr. 1 der USA
Ob Cannabis-Kosmetik, Öl, Kapseln oder auch Gleitgel. Foria Relief ist eine der Marken in den USA, welche sich auf qualitativ hochwertige Cannabisprodukte spezialisiert hat. Seit 2013 gibt es das Unternehmen mit dem Ziel die höchsten Standards in Bezug auf Qualität, Transparenz und Sensibilität für seine Auswirkungen auf die globale Ökologie zu führen. Neu im Sortiment, „Foria Relief“. Tampons? Nein, Zäpfchen, welche speziell entwickelt wurden um die Leiden einer Frau, während ihrer Menstruation ausschlaggebend zu lindern. Die Vaginalzäpfchen sind mit einem Vollspektrum-Cannabisextrakt angereichert, welches 10 mg CBD und 60 mg THC enthält.
Eingeführt werden die Zäpfchen mit dem „spitzen“ Ende, bevor anschließend, wie gewohnt das herkömmliche O.b., die Menstruationstasse oder was auch immer, nachgeschoben wird. Laut Herstellerangaben dauert es etwa 15 Minuten, bis die Wirkung des „CBD Tampons“ einsetzt.
Wie wirken die CBD-Tampons?
Die Wirkweise der Vaginalzäpfchen unterscheidet sich im Grunde nicht von der, anderer CBD-Produkte. Die Inhaltsstoffe der Zäpfchen gelangen über die Schleimhäute direkt in den Organismus und interagieren über das zentrale Nervensystem mit unserem körpereigenen Endocannabinoid-System. Dieses System verfügt über zahlreiche (CB)-Rezeptoren, welche sich über den gesamten Körper verteilen. An diese Rezeptoren docken sowohl körpereigene Endocannabinoide ( z.B. Anandamid) als auch Exocannabinoide, wie eben THC oder CBD an. Von dort aus regulieren die Cannabinoide die Hormonausschüttung im Körper, wodurch Hormone, wie beispielsweise Cortisol (Stresshormon) oder auch Endorphine reguliert werden.
Hier kommt der Haken
Für Cannabisverfechter klingt das natürlich vielversprechend und revolutionär…allerdings wissen Cannabisverfechter auch, dass THC in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz fällt und somit illegal ist. Aus diesem Grund sind die sogenannten „CBD Tampons“ in Deutschland nicht zugelassen. Zwar ist es seit Januar 2017 möglich, medizinisches Cannabis auf Rezept zu erhalten, die Vaginalzäpfchen gibt es hierzulande jedoch auch in Apotheken noch nicht zu kaufen.
In Deutschland kamen daher ein paar Frauen auf die Idee, sich ihre „CBD-Tampons“ einfach selbst herzustellen. Ein wenig CBD-Öl, ein Tampon und fertig…ganz so einfach ist es nur leider nicht, und auch Ärzte raten davon ab, Tampons mit CBD-Öl zu beträufeln. Herr Dr. med. Christian Albring, ein Frauenarzt aus Hannover beispielsweise sagt, dass es nicht viel bringt das CBD-Öl auf die Tampons zu tropfen, da das Öl zusammen mit dem Blut vom Tampon aufgesogen wird. Die Dosierung wäre viel zu niedrig, um auch nur im Geringsten einen Effekt erzielen zu können. Darüber hinaus würde das Öl laut Dr. Albring das Scheidenmilieu der Vagina stören. Ein schmerzlindernder Effekt würde, wenn überhaupt nur als Placebo-Effekt erklärbar.
Was sind die Nebenwirkungen von CBD-Tampons?
Mediziner sind sich in diesem Punkt nicht ganz einig. Natürlich kann Cannabis, sowohl CBD, als auch THC dazu beitragen, Schmerzen zu linder. Bedenklich sei laut einiger Ärzte jedoch die Menge der Cannabinoide in dem Produkt. 60 mg THC über die Schleimhäute aufgenommen ist nicht ohne, und auch wenn der Hersteller behauptet von den Zäpfchen würde keine berauschende Wirkung ausgehen, sollte der THC Konsum in dieser Menge nicht unterschätzt werden. Darüber hinaus gibt es zu den „CBD-Tampons“ in Bezug auf die Wirksamkeit und eventuellen Nebenwirkungen noch keine medizinischen Studien.
Fazit
Zusammenfassend sei also gesagt, ja es gibt CBD-Tampons, allerdings sind das keine Tampons in diesem Sinne, sondern vielmehr Zäpfchen, welche vor der gewohnten Menstruationstasse oder dem O.b. eingeführt werden. In Deutschland sind die Zäpfchen bisher leider nicht zugelassen und auch die Ärzte sind sich nicht einig, ob die Vaginalzäpfchen unbedenklich sind, da es noch keine medizinischen Studien darüber gibt.
Trotzdem möchte ich hiermit betonen, dass dies nicht automatisch heißt, dass das Produkt schlecht ist. Denn wir alle wissen wohl, dass Deutschland alles andere als liberal mit der ganzen Cannabissache umgeht, und am liebsten alles verbieten würde, was damit zusammenhängt. Wir können also nur hoffen, dass es „da oben“ jemanden gibt, der unsere Interessen insofern vertritt, dass wir Frauen die Chance bekommen, etwas Neues, pflanzliches zu versuchen, was uns da monatliche Leid eventuell erspart.