Vor ungefähr 2,5 Jahren war es soweit: Ich habe meinen ersten Joint geraucht. Damals war ich sozusagen glücklich allein, habe meine Vor-Abi-Phase fürs chillen, kiffen, Bewerbungen schreiben und Band genutzt. Meine Zeit war damit ganz gut ausgefüllt, das Thema Kiffen habe ich damals noch gar nicht sooo großgeschrieben. Kiffen gehörte zu den Partys dazu und irgendwann zu jedem Treffen mit meinem neuen Freundeskreis :D.
Irgendwann hat sich dann aber meine Band auseinandergelebt und es bildete sich ein Loch in meinem Leben, welches gestopft werden wollte.
Und ein halbes Jahr später war es dann auch schon wieder vorbei mit dem „freien“ Single-Leben, denn ich lernte meine jetzige Freundin Tatjana kennen.
Anfangs war Kiffen und Gras gar kein Thema zwischen uns. Wir kannten uns zwar echt schon gut, aber irgendwie ging es nie ums Kiffen. Kann sein, dass sie es wusste, aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass wir darüber manchmal geredet hätten. Es war einfach e-g-a-l.
Wie gesagt, damals war ich auch noch nicht so drin im Thema. Mir war mein Sport sehr wichtig und meine Zeit mit Tatjana.
Wenn uns nach einem gemeinsamen Rausch zumute war, haben wir zu einer Flasche Wein oder Bier gegriffen. Das war auch immer sehr schön, denn Alkohol hat ja bis zu einem bestimmten Pegel eine ganz akzeptable Wirkung (ps.: Heute trinke ich nicht mehr).
Irgendwann ging es dann aber doch los. Ich weiß noch genau, wie wir es das erste Mal richtig getan haben. Es war ein lauer Sommertag und wir haben uns vorgenommen: Heute kiffen wir am See.
Für Sie war es das erste Mal und für mich das tausendste. Wohlgemerkt: Als wir uns das erste Mal geküsst haben, eine ganze Zeit vorher, war ich aus ominösen Umständen auch recht THC-lastig unterwegs. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wir sind also zu unserem Haus-See gefahren und haben es uns auf einer Anhöhe Richtung See und Sonnenuntergang gemütlich gemacht. Ich habe meine Drehkünste und ein bisschen Weed ausgepackt und los ging die ganze Sache. Feuer, anziehen, puff, puff, pass – jetzt war sie an der Reihe. Ich musste ihr erstmal zeigen, wie man richtig inhaliert. Aber nach kurzer Zeit waren wir richtig schön high und haben den Blick Richtung Sonnenuntergang genossen. Auch Tatjana hatte jetzt erstmalig die Chance, einen Kuss auf Gras zu fühlen. Und ich kann euch sagen: Eurer erster „higher“ Kuss übertrifft euren ersten „normalen“ Kuss um ein Vielfaches. Es ist ein unheimlich intensives Gefühl, wenn ihr jede noch so kleine Struktur der Lippen oder der Zunge eures Partners fühlt. Und da habe ich noch nicht von Sex gesprochen! Ich kann jedem Paar uneingeschränkt empfehlen: Werdet zusammen high und lasst es einfach passieren. Da kann eigentlich gar nichts schief gehen.
Und langfristig gesehen?
Während ich also schon mal mega viel Glück mit einer Cannabis-liberalen Freundin habe, stellt sich natürlich die Frage: Wo führt das alles hin?
Kurze Zeit später zog ich recht weit weg, in eine kleine Stadt namens Mosbach. Eine Stadt, in der bei Gemeinderatssitzungen der Ausländeranteil an Verbrechen den wichtigsten Tagesordnungspunkt darstellt. Blöderweise haben irgendwelche Weltfremden Menschen in diese Mini-Stadt eine duale Hochschule gebaut – weshalb 3.500 Studenten an diesen Ort gebunden sind.
Da ich als dualer Student aber auf einmal Geld hatte, nahm mein Gras-Konsum in dieser inzestiösen Kleinstadt rasant zu. Die Studieninhalte und ich passen einfach zu wenig zusammen, als dass man die Zeit nüchtern überleben würde. Deshalb habe ich irgendwann jeden Abend eine Jolle geraucht oder mir einen dick gefüllten Vaporizer gegönnt.
Als ich die Wochenenden nach Hause gefahren bin, habe ich auch meinen Graskonsum nach Hause verschleppt. Vor allem da mein Bruder auch irgendwann großer Fan unseres Lieblingskrauts wurde, sind Tatjana und ich ziemlich oft high, wenn wir uns sehen. Das war anfangs gar nicht so leicht einzuordnen, weil high sein in der Gesellschaft ja schon irgendwie als abnormal gilt. Andererseits: Alles ist schöner im high.
Aber würden wir auch immer noch zusammenpassen, wenn wir mal wieder eine lange Zeit nüchtern zusammen wären? Die Antwort haben wir uns im Sommer 2017 ganz eindeutig gegeben: Ja. Wir waren eineinhalb Wochen mit einem Interrail-Ticket in Schweden und Norwegen unterwegs und sind eine Woche nur mit Rucksack und Zelt durch die Wildnis gewandert. Da die Gesetzeslage in den skandinavischen Ländern meinen Graskonsum zeitweilig unterbrochen hatte, waren wir nur auf uns gestellt. Und siehe da: Wir haben die Zeit perfekt überstanden, es hat mir und uns an nichts gefehlt und wir denken heute noch mit viel Freude an die Zeit zurück.
Stand jetzt sind wir glücklicher zusammen als je zuvor und blicken in eine rosige Zukunft. Stress gibt es bei uns eigentlich nie – vielleicht auch wegen Meister Ganja.
Schön geschrieben, Lorenz.
Hierzu auch mal ein Fazit von mir:
Glücklich zusammen mit meiner Freundin seit bald 9 Jahren, die erste und einzige Freundin. Ich habe schon gekifft zu der Zeit als wir uns kennengelernt haben. Seit dem gab es auch schon mal ein ganzes Jahr Pause mit dem kiffen und wir sind auch zusammen geblieben ohne nennenswerte Probleme.
Heute kiffe ich jedes Wochenende, weil es mir hilft mein Leben im allgemeinen gelassener anzugehen, eine Eigenschaft die uns beiden oft zu Gute kommt, da das Leben ansich stressig genug ist ^^
Sie raucht kaum aber fährt auf Edibles ab und trotzdem toleriert sie meinen Lifestyle.
Und dieses Jahr wird unsere Verbindung auch endlich durch unsere Hochzeit gefestigt.
Fazit: Beziehung und Cannabis gehen definitiv zusammen.
Greetz,
Mr. Haze Amaze