Jetzt, da Deine Pflanzen bereits seit einiger Zeit gedeihen und hoffentlich gesund und munter sind, ist es daran, die Blütezeit und den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Dabei gibt es einige Dinge, die Dir helfen und die Du unbedingt beachten solltest. Die Trichome etwa zeigen Dir den Zeitpunkt an, an welchem Deine Blüten „reif“ sind. Aber dazu gleich mehr. Zunächst wollen wir klären, wann die Blütephase eintritt und welche Rolle Du hier als Züchter spielst.
Die Blütephase, die Spannung steigt!
Die Blütephase ist neben dem Zeitpunkt, wo Deine Pflanzen das erste Mal das Licht der Welt erblicken, wohl der spannendste Augenblick, während der Zucht. Jetzt wird das Warten endlich belohnt und Du kannst genau beobachten, wie sich Deine Pflanzen von Tag zu Tag verändern und die Buds immer dicker werden. Die Dauer dieser Phase ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich, bewegt sich in der Regel aber in einem Zeitraum zwischen 6 und 9 Wochen bei Indicas und 10–12 Wochen bei Sativas.
Am Ende der Blütephase kannst Du beobachten, dass sich die Färbung Deiner Pflanze verändert. Sowohl von den Blättern und dem Körper selbst als auch den Blüten. So nehmen die Blätter einen gelblichen Ton an, während die Buds ein wenig dunkler werden. Also keine Sorge, wenn die Pflanzen das „herbsteln“ anfangen, das ist völlig normal und muss so sein! In dieser Phase saugt die Pflanze noch einmal all ihre Kraft aus den Blättern und steckt diese in die Reifung der Blüten.
Trichome – welche Bedeutung haben sie und wann kann ich ernten?
Trichome sind die kleinen, klebrigen, knubbeligen Tröpfchen, die Du ab der Blütezeit auf Deiner Pflanze entdecken wirst. Wichtig: Nicht anfassen! Auch, wenn sie noch so lecker aussehen. Die Trichome sind gerade einmal 50–100 Mikrometer breit und daher enorm empfindlich. Zerstörst Du sie, zerstörst Du mit das Wichtigste an Deiner Pflanze. Denn die Trichome produzieren den größten Teil der potenten Cannabinoide, Terpene und anderer Inhaltsstoffe der Pflanze und wichtige Nährstoffe. Die Pflanze selbst nutzt die Trichome nämlich auch zur Selbstverteidigung gegen Schädlinge und Krankheitserreger. So sorgt das „aggressive“ Aroma, welche durch das enorme Vorkommen von Terpenen und anderen Verbindungen hervorgerufen wird, dafür, dass Insekten sich von den Blüten fernhalten.

Darüber hinaus kannst Du anhand der Trichome aber auch bestimmten, an welchem Blütezeitpunkt die Pflanze sich gerade befindet und wie weit es noch bis zur Ernte ist. So gibt die Farbe der Trichome Aufschluss darüber, wie weit Deine Pflanze bereits ist.
Es folgt eine kurze Übersicht darüber, was die verschiedenen Phasen Deiner Trichome über den Erntezeitpunkt Deiner Pflanzen aussagen:
Durchsichtige Trichome:
Am Anfang der Blütezeit sind die Trichome durchsichtig/ glasig. In dieser Phase sind die Trichome jung und unreif. Dieses Erscheinungsbild behalten die Trichome für die gesamte Zeit der ersten Blütephase bei, bevor sie die chemische Zusammensetzung anschließend das erste Mal ändern. Zum Ernten ist es an diesem Punkt der Blütephase definitiv zu früh. Habe also noch etwas Geduld, um eine wirkungsstärke Ernte zu erreichen.
Trübe Trichome:
In der zweiten Phase werden die Trichome milchig und undurchsichtig. Dieser Status weist daraufhin, dass die Trichome nun neben den aromatischen Terpenen auch einen höheren THC-Gehalt aufweisen. In dieser Phase würde der Konsum Deiner Pflanzen dazu führen, ein energetisches und zerebrales High zu erleben. Bist Du nach dem Konsum von Cannabis also gerne aktiv und kreativ anstatt stoned und faul, kannst Du darüber nachdenken, bald zu ernten. Verfärben sich die Trichome trüb, kannst Du sie in etwa 2 Wochen ernten. Ab diesem Zeitpunkt fangen sie an, sich erneut zu verändern.
Gemischte Trichome:
Im Zeitraum zwischen der trüben und der bernsteinfarbenen Phase wirst Du bemerken, dass die Trichome gemischt farbig sind. Diese Zeit ist für die meisten Grower der beste Zeitpunkt zum Ernten. In dieser Phase liefern die Blüten ein intensives High sowohl auf den Körper als auch den Geist. Die Blüten sind reich an THC mit einem Hauch von CBN.
Bernsteinfarbene Trichome:
Gegen Ende der Blütezeit färben sich alle Trichome dunkel/bernsteinfarben. Während dieser Phase enthalten sie weniger THC (Tetrahydrocannabinol), dafür aber mehr CBN (Cannabinol), welches antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend wirkt. Das THC wird im Laufe der Zeit und unter der Einwirkung des CBN aufgebaut, was dazu führt, dass der Konsument stärker stoned sein wird. Falls Du also ein Weed möchtest, welches schläfrig macht, kannst Du jetzt ernten.
Um Deine Trichome genauestens unter die Lupe zu nehmen, empfiehlt sich die Verwendung einer Juwelierlupe, eines Mikroskops oder ein Makroobjektiv für Kameras.
Das richtige Licht ist entscheidend für die Trichomen Bildung
Jetzt weißt Du, welche Bedeutung die Trichome haben und wie ausschlaggebend sie sind, um zu wissen, wann Du ernten kannst. Wichtig ist allerdings auch zu wissen, wie sich die Lichtzufuhr auf die Trichomen Bildung auswirkt. Ausschlaggebend für eine reiche Trichomen Bildung ist der Bedarf an Photonen, welche die Pflanze benötigt, um in vollem Maße zu gedeihen. Dieser Bedarf wird am besten durch natürliches Sonnenlicht gedeckt. Da diese Art von Licht im Innenraum nicht zur Verfügung steht, empfehlen Experten die Verwendung von LED-Lichtquellen, da sie das natürliche Sonnenlicht am besten widerspiegeln.
Weiter mit Dein Grow Guide Teil 9 – Hauche Deiner Pflanze neues Leben ein